Dreiundzwanzigster Blitz | Dreiundzwanzigster Blitz | 21
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Es ist doch wohl eine noch größere Unwissenheit und Dummheit, die urewige Macht, die jedes Jahr gleichzeitig vierhunderttausend Arten auf der Erdoberfläche hervorbringt, welche die Himmel und die Erde in sechs Tagen geschaffen hat und in jedem Frühling in sechs Wochen eine neue Welt voll Leben hervorbringt, noch kunstvoller gestaltet als das All und mit noch größerer Weisheit erfüllt und im Rahmen eines urewigen Wissens nach einem vorgegebenen Maß und Plan allem, was da erst noch im Projektionsstadium vorhanden ist und noch nicht Gestalt angenommen hat, ganz leicht eine nach außen sichtbare Gestalt verleiht, so wie man z.B. eine Chemikalie auf ein Schriftstück aufträgt, das mit einem für das Auge unsichtbaren Mittel niedergeschrieben wurde, um es sichtbar zu machen; diese urewige Macht für ferne zu halten und ihr Wirken zu leugnen ist doch wohl noch dümmer als der Nihilismus der zuvor erwähnten Gesellschaft.

Diese Unglückseligen, die in ihrer absoluten Machtlosigkeit nichts anderes in Händen halten als ihr kleines Stückchen Selbstbestimmung, vermögen auch in ihrem Pharaonenstolz kein Ding null und nichtig werden zu lassen und kein Stäubchen Materie aus dem Nicht-da- und Nicht-vorhanden-sein hervorzubringen und weil es nicht in der Hand der Natur und der Ursachen liegt, in die sie ihr Vertrauen setzen, etwas aus dem Nichts zu erschaffen, sagen sie in ihrem Unverstand: »Was nicht ist, kann auch nicht werden; und was schon vorhanden ist, kann unmöglich wieder zunichte werden.« Diesen irrigen fehlerhaften Grundsatz wollen sie auch auf den Vollkommenen-Allmächtigen anwenden. Ja, der Glorreiche, Allmächtige erschafft die Dinge in zweifacher Weise:

Erstens, durch Hervorbringung, Neuerschaffung. Das heißt, Er gibt das Sein aus dem Nichts, dem Nichtvorhandensein und stellt ihm auch alles notwendige zur Verfügung, indem Er es aus dem Nichts erschafft. Zum anderen bildet und gestaltet Er neu. Das heißt, um die Vollkommenheit Seiner Weisheit und die Erscheinung vieler Seiner Namen aufzuzeigen und um der Tiefe Seiner Weisheit willen, erbaut Er einen Teil von allem Sein aus den Elementen des Kosmos. Er schickt ihnen durch das Gesetz der Fürsorge die Atome und die Zellen, die Seinem Befehle gehorchen und lässt diese in ihnen wirken. Ja, der Vollkommen-Allmächtige erschafft die Dinge auf diese beiden Arten, nämlich die Form der Neuschöpfung einerseits und die der Neugestaltung andererseits. Die Dinge vom Noch-vorhanden-sein ins Nicht-mehr-vorhanden-sein und vom Nicht-Sein ins Da-Sein zu rufen, ist vollkommen leicht, ist ganz und gar einfach, ja sogar ein immerwährendes und allgemein gültiges Gesetz.

kein Ton