Stab Mosis | In der Gegenwart Gottes | 85
(84-90)

Erste Tatsache: Wie wir ganz offensichtlich mit eigenen Augen sehen können, wird in allem, was da geschaffen wurde im Himmel und auf Erden, überall und jeder Zeit, wohlgeordnet und furchteinflößend das Tun einer Wahrheit sichtbar, die das All durchdringt und erfüllt, die alles lenkt und leitet, verändert und erneuert. Innerhalb dieser Tatsache, einer Tätigkeit, die in jeder Hinsicht von Weisheit erfüllt, ist die Tatsache der Erscheinung der Herrschaft (Gottes) sichtbar zu verspüren. Und innerhalb dieser Tatsache der Erscheinung der Herrschaft (Gottes), die in jeder Hinsicht Ihr Erbarmen ausbreitet, ist die Tatsache der Offenbarung Gottes unabdingbar zu erkennen.

So kann man denn ständig die Auswirkungen der Tätigkeit des Allmächtigen und Allwissenden hinter Seinem weisheitsvollen und hoheitsvollen Tun gleichsam wie hinter einem Vorhang erahnen, so als beobachtete man Ihn direkt bei Seiner Arbeit. Und hinter diesem hochherrschaftlichen Tun und Walten des Herrn, hinter diesem Vorhang, erfährt man ganz offensichtlich die Namen Gottes, wie sie sich in allen Dingen offenbaren, als könne man sie direkt wahrnehmen. Und hinter der Erscheinung der Schönen Namen (Esma-i Husna) in Hoheit (Celal) und Schönheit (Cemal), hinter diesem Vorhang vermag man die Existenz und Gegebenheit der sieben heiligen Attribute (Gottes) mit wissenschaftlicher, ja, augenscheinlicher Klarheit, ja bis zum Grade einer wahrhaftigen Gewissheit zu begreifen. Und in diesen Seinen sieben Heiligen Attributen, in Übereinstimmung mit dem Zeugnis der ganzen Schöpfung gibt sich Er, der in der Gestalt eines unendlich Lebendigen, eines Allmächtigen, eines Allwissenden, eines Allhörenden und Allsehenden, eines, der mit freier Rede und Entscheidung (Murid) begabt ist, offensichtlich und mit Notwendigkeit und mit wissenschaftlicher Sicherheit als der, welcher notwendigerweise da sein muss (Vacibu-I´Vucud) und Träger der obengenannten Eigenschaften ist, welcher Ein-Einziger (Vahid-i Ehad) ist, welcher als der völlig unabhängige Einzelvollbringer (Ferd-i Ssamad) bezeichnet wird, dem Auge des Glaubens im Herzen mit Sicherheit und gleichsam sichtbar zu erkennen, und zwar in einer Weise, die noch glänzender ist als es ganz offensichtlich die Existenz der Sonne ist. Denn zu einem schönem und inhaltsreichem Buch, einem gutgebautem Haus, bedarf es offensichtlich der Tätigkeit des Schreibens und Erbauens. Schön zu schreiben und gut zu bauen aber ist eine Tätigkeit, die offensichtlich nach einer Person verlangt, die man als Schreiber oder Baumeister bezeichnet. Der Titel »Schreiber« oder »Baumeister« verlangt aber offensichtlich nach einer Schreibkunst oder Baukunst. Diese Kunst oder Eigenschaft aber verlangt offensichtlich und in jedem Fall nach einer Person, welche diese Kunst ausübt, nach ihr benannt wird und Träger der genannten Eigenschaften sein muss. Denn so wie es keine Tätigkeit geben kann ohne einen, der sie verrichtet und keinen Namen ohne den, der ihn trägt, so kann es auch keine Eigenschaft geben ohne den, der sie besitzt und keine Kunst ohne einen Künstler.

kein Ton