DIE AUFERSTEHUNG | DIE AUFERSTEHUNG | 11
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Nehmen wir einmal an, es gäbe - wie du dir einbildest-im Lande Seines Königtums keine dauerhaften Unterkünfte, keine erhabenen Stätten, keine festen Aufenthaltsorte, keine bleibenden Wohnungen, keine sesshaften Bewohner, keine glücklichen Untertanen, dann ist klar, dass dieses unbeständige Reich nicht eine solche Weisheit, ein solches Mitleid und Erbarmen, eine solche Gerechtigkeit zeigen könnte.

Um diese Realitäten aufzuzeigen, müsste ein anderer Platz gefunden werden, da man sonst die vor unseren Augen liegende Weisheit leugnen, das Mitleid, das wir doch bezeugen, leugnen, diese Barmherzigkeit, die wir doch sehen, leugnen, diese Gerechtigkeit, deren so kräftige Spuren und Zeichen doch ofiensichtlich sind, leugnen müsste. Das aber wäre, als wollten wir am hellichten Tage die Sonne verleugnen, deren Strahlen wir doch sehen. Zudem müssten wir dann den Herren all dessen, was er in Weisheit getan, in Freigebigkeit geschaffen, in Barmherzigkeit geschenkt hat - möge Gott uns davor bewahren und behüten! - als einen primitiven Spieler oder grausamen Tyrannen ansehen. Das aber wäre eine Umkehr der Realitäten in ihr Gegenteil. Denn die Verkehrung der Wahrheit ist nach der Ubereinstimmung aller Leute von Verstand unmöglich und unvorstellbar, ausgenommen für Sophisten, die in ihrer Torheit alle Dinge leugnen.

Das heisst also: es gibt noch einen anderen als diesen Ort. Es muss dort einen obersten Gerichtshof, einen Ort höchster Gerechtigkeit und zugleich überwältigender Grosszügigkeit geben, so dass diese Barmherzigkeit, Weisheit, das Mitleid und die Gerechtigkeit vollendet in Erscheinung treten können.

Zwölftes Bild: Komm, wir kehren jetzt zurück! Wir wollen mit den Präsidenten und Offizieren darüber sprechen und ihre Ausrüstungen untersuchen, ob diese Ausrüstungen ihnen nur für eine kurze Frist, um an diesem Orte auszuharren, gegeben wurden. Oder wurde sie ihnen gegeben, um sich damit ein langes glückseliges Leben an einem anderen Ort zu erwerben? Lasst uns einmal sehen. Wir können nicht jedermann und seine Ausrüstung untersuchen. Aber wir wollen eine Stichprobe machen und den Ausweis und das Soldbuch dieses Offiziers betrachten. In seinem Soldbuch sind sein Rang und Sold, seine Aufgaben, sein Kontostand und die Anweisungen für sein Verhalten eingetragen. Sein Rang kann ihm nicht nur für ein paar Tage, sondern, muss ihm für sehr lange Zeit verliehen worden sein. Ausserdem steht noch geschrieben: "Sie werden Ihren Sold an einem bestimmten Tage aus der königlichen Privatschatulle ausbezahlt bekommen. Aber dieser Tag wird erst nach langer Zeit und erst nach Verlassen des Ortes erscheinen. Was seine Aufgabe betrifft, so wurde sie ihm sicherlich nicht nur um dieses vergänglichen Orteswillen übertragen, sondern um dadurch eine immerwährende Glückseligkeit in der Nähe des Königs zu erwerben. Und auch sein Konto wurde ihm nicht eröffnet, um davon ein paar Tage in dieser Herberge zu verbringen, vielmehr nur um eines langen glückseligen Lebenswillen. Auch aus seinen Anweisungen geht klar und einwandfrei hervor, dass der Inhaber dieses Soldbuches für einen anderen Ort vorgesehen, ist, für eine andere Welt arbeitet. Sieh dir Ausweis und Soldbuch an! In ihnen sind Gebrauchsanweisungen und Verantwortlichkeit für Waffen und Ausrüstung eingetragen.

kein Ton