DIE AUFERSTEHUNG | DIE AUFERSTEHUNG | 14
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Wie viele Bücher umfasst es! Ein Baum ist ein Wort. Wie viele Seiten enthält es! Eine Frucht ist ein Buchstabe. Ein Kern ist ein Punkt. Dieser Punkt umfasst das Programm, das Inhaltsverzeichnis für einen riesigen Baum. Nun aber kann ein solches Buch nur ein Ornament sein, das mit dem Pinsel der göttlichen Allmacht gemalt wurde, einer Majestät und Schönheit (Celal ve Cemal), einer unendlichen Macht und Weisheit besitzt. Das heisst, dass man glauben muss, nachdem man die Welt betrachtet und verstanden hat, es sei denn, dass man vom Irrtum berauscht sei... In ähnlicher Weise kann kein Haus ohne Baumeister entstanden sein, besonders ein Haus, das mit solchen wunderbaren Kunstwerken,staunenswerten Ornamenten, einzigartigen Verzierungen ausgestattet wurde und besonders dann, wenn in jedem Stein so viel Kunstfertigkeit enthalten ist, wie in einem ganzen Schloss. Kein vernünftiger Mensch kann akzeptieren, dass es ohne Baumeister entstanden sein sollte. Es erfordert einen sehr geschickten Künstler.

Mehr noch: in diesem Schlosse werden jede Stunde, wie auf der Leinwand eines Kinos in schönster Ordnung veritable Wohnstätten gebildet und wieder ausgewechselt, so wie man ein Kleid wechselt, ja sogar innerhalb jeder Szene dieser Wirklichkeit werden zahllose winzige Wohnstätten ins Dasein gerufen. Genau so erfordert auch dieses Universum einen allwissenden, allweisen und allmächtigen Baumeister. Denn dieses grandiose Universum ist ein solches Schloss, in dem Sonne und Mond die Lampen, und die Sterne die Kerzen sind, die Zeit aber ein Seil oder eine Spule, durch die der königliche Baumeister in jedem Jahr eine andere Welt zur Aufführung bringt. In dieser so vorgeführten Welt erneuert ER die Bilder wohlgeordnet auf dreihundersechzig Arten. In schönster Ordnung und Weisheit wechselt ER sie. ER hat das Antlitz der Erde zu einem Gabentisch gemacht, den ER in jedem Frühling mit dreihunderttausend Arten seiner Geschöpfe deckt. ER überhäuft ihn mit Gnadengaben ohne Zahl und Mass. Dies geschieht in der Weise, dass sie sich, obwohl voll und ganz und gar untereinander und miteinander vermischt, doch wieder bis hin zur aller letzten Stufe voneinander trennen.

Zieht man nun auch noch andere Gesichtspunkte zum Vergleich heran, wie kann man dann noch den Baumeister eines solchen Schlosses unbeachtet lassen? Was wäre das zudem für ein höchst sonderbares und törichtes Geschwätz, wollte man mitten an einem wolkenlosen Tage die Sonne verleugnen, während sich doch der Sonnenschein im Meere spiegelt und man in jedem Tropfen seine Reflektierungen beobachten kann? Denn wollte man diese eine einzige Sonne verleugnen und ihre Existenz bestreiten, dann müsste man entsprechend der Fülle der Tropfen, der Menge der Bläschen, der Zahl der Teilchen ebenso viele kleine reale und originäre Sonnen annehmen. Wollte man aber von der Notwendigkeit ausgehen, anzunehmen, dass sich eine Riesensonne real in einem Stäubchen (in dem doch nicht mehr als ein Stäubchen Platz hat!) zusammengequetscht befände, so wäre das ebenso, als wollte man angesichts dieser Ordnung in der Natur, die sich ständig mit den Jahreszeiten in Weisheit verwandelt und reibunglslos erneuert, nicht bestätigen, dass da ein Schöpfer ist, dessen Attribute Majestät und Vollkommenheit sind.

kein Ton