Fasten im Ramadan | Fasten im Ramadan (Saum) | 4
(1-16)

Der dritte Abschnitt: Was das Fasten hinsichtlich des Gemeinschaftslebens für den Menschen betrifft, so ist eine Weisheit unter vielen Weisheiten, folgende: Die Menschen sind, was ihren Lebensunterhalt betrifft, verschieden. Gott der Gerechte fordert in Anbetracht dieser Verschiedenheit die Reichen auf, den Armen zu helfen. Doch die Reichen können nur durch ihren Hunger während des (eigenen) Fastens den bedauernswerten, bitteren Zustand der Armen erspüren. Gäbe es kein Fasten, so gäbe es (statt dessen) viele selbstsüchtige Reiche, die nicht begreifen (idrak) können, wie weh Hunger und Armut tun können und wie vieler Liebe (schefkat) diejenigen bedürfen, (die darunter leiden).

In dieser Hinsicht bildet die Liebe zum Mitmenschen, so wie sie sich im menschlichen Wesen findet, die Grundlage wahrer Dankbarkeit. Wie auch immer ein Mensch sein mag, er wird immer einen anderen finden können, der in gewisser Hinsicht noch ärmer ist als er. Ihm gegenüber ist es seine Pflicht, ihm Mitleid (schefkat) zu erweisen.

Wenn er selbst noch nie dazu gezwungen war, Hunger zu leiden, kann er auch die Güte und Hilfe nicht aufbringen, zu der er allein schon aus Mitleid (schefkat) verpflichtet ist. Und wenn er es auch könnte, so wäre (seine Hilfe dennoch) unvollkommen, da er ja diesen Zustand (hal) nicht wirklich in seiner eigenen Seele (nefs) verspürt hat...


kein Ton