Fünfundzwanzigstes Wort | Fünfundzwanzigstes Wort | 44
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Geheimnis und Weisheit der Verschiedenheit zwischen den Suren im Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, die in Mekka offenbart wurden, und den Suren, die in Medina offenbart wurden, hinsichtlich ihrer Rhetorik und in Anbetracht dieses Wunders, sowie dem Aspekt der Ausführlichkeit, bzw. der Zusammenfassung, sind wie folgt: Weil damals in Mekka die Götzendiener und die Ungebildeten vom Stamme Kuraisch die in erster Linie die Angeredeten bzw. Gegner waren und weil damals hinsichtlich der Rhetorik ein erhabener und gewaltiger Stil, eine wunderbare, überzeugende, sehr beredte Prägnanz, als auch Wiederholungen zur Befestigung notwendig waren, drücken die meisten mekkaner Suren die Glaubensgrundsätze und die Stufen der Einheit (Gottes) wiederholt mit einer überaus starken, erhabenen und wunderbaren Prägnanz aus und beweisen Ausgang und Rückkehr, Allah und das Jenseits, nicht nur auf einer Seite, mit einem Vers, mit einem Satz oder mit einem Wort, ja sogar mit nur einem Buchstaben, durch syntaktische Umstellung, Inversion, Determination, Gebrauch des Artikels, durch Ellipsen und Teilhinweise, so nachdrücklich, dass sich die Koryphäen der Wissenschaft, der Dichtkunst und der Redekunst dafür begeisterten. In der Risale-i Nur und besonders im »Fünfundzwanzigsten Wort« mit dem gesamten Anhang, worin das vierzigfache Wunder des Qur'an bewiesen wurde, und in dem arabisch verfassten Kommentarbuch aus der Risale-i Nur »Zeichen der Wunderhaftigkeit« (Isharatu l-i´djaz), worin bewiesen wurde, wie wunderbar der Qur'an in seiner Ordnung ist, wird anhand von Beispielen gezeigt, dass der dichterische Stil in den Suren und in den Versen, die in Mekka offenbart wurden, hocherhaben und ein Wunder an höchster Prägnanz ist.
Was nun aber die medinensischen Suren und Verse betrifft, waren die dort in erster Linie Angeredeten bzw. Gegner die Leute der Schrift, Juden wie Christen, welche die Existenz Gottes (arab. Allah) bestätigten und für welche die Erfordernisse der Dichtkunst, die Rechtleitung, Umstände und Zusammenhänge notwendig waren, weniger um den Leuten der Schrift die tiefen Wurzeln der Religion und die Grundpfeiler des Glaubens in einfachen Worten klar und ausführlich zu erklären, als vielmehr die Einzelheiten in der Gesetzgebung (Scharia) und den Rechtsbestimmungen und die Ursprünge und Gründe aller Einzelheiten und die allgemeinen Gesetze darzulegen, worin der Grund ihrer Auseinandersetzung bestanden hatte. Bei den medinensischen Suren und Versen, wird meistens in einfachem Stil inmitten ausführlicher Erklärungen und Erläuterungen, in jener beispiellosen Ausdrucksweise, wie sie dem Qur'an zu Eigen ist, plötzlich mitten in einem Einzelfall, eine Aussage von hoher Prägnanz, ein Resümee, ein Schlusswort, ein Beweis, ein Satz angeführt, der die Einheit, den Glauben oder das Jenseits betrifft, der einen das Gesetz betreffenden Vorfall verallgemeinert und der durch den Glauben an Allah die Befolgung des Gesetzes zu Wege bringt. Dadurch wird der betreffende Zusammenhang in ein höheres und erhabeneres Licht gerückt. Die Risale-i Nur beweist, welch hohe Vortrags- und Redekunst, welche Eleganz und welch tiefe Bedeutung in den Schlussworten und Zusammenfassungen zu finden ist, die von der Einheit und vom Jenseits handeln, wie
»Gott hat zu allem die Macht.« (Sure 2, 20) »Gott weiß über alles Bescheid.« (Sure 58, 7) »Er ist der Mächtige und Weise.« (Sure 14, 4) »Er ist der Mächtige und Barmherzige.« (Sure 30, 5)
die meistens als Abschluss eines Verses erscheinen. Besonders in dem »Zweiten Licht« der »Zweiten Flamme« des »Fünfundzwanzigsten Wortes« werden zehn Beispiele für sehr viele tiefe Bedeutungen und Besonderheiten dieser Schlussworte und Zusammenfassungen erklärt, wodurch auch noch den Verblendeten bewiesen wird, dass in derartigen Zusammenfassungen ein großes Wunder erkennbar wird.
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