Abhandlung über die Natur | Abhandlung über die Natur | 44
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Das einundzwanzigste Heilmittel

Oh, kranker Bruder!

Deiner Krankheit liegt ein materielles Leiden zu Grunde. Eine Freude jedoch umhüllt dich, so daß es die Wirkung des materiellen Leides behebt. Wenn du Eltern und Verwandte hast, wird die Güte, die du längst vergessen hast, wieder erwachen und du wirst den schönen Anblick, was du in deiner Kindheit genossen hast, wieder genießen können.

Auch die vielen verborgenen Freunde werden dich durch deine Krankheit liebevoll ansehen. Daher ist für all dies ein materielles Leiden unbedeutend. Die Personen, denen du ohne jegliche Gegenleistung gedient (geholfen) hast, werden dir wegen deiner Krankheit mit Güte dienen (helfen). Du wirst der Herr deiner Herren sein.

Durch die Güte und Art der Barmherzigkeit, die die Menschen den Mitmenschen gegenüber empfinden, hast du viele hilfreiche und gütige Freunde gefunden..Du hast nach vielen mühsamen Diensten von der Krankheit den Befehl erhalten, Pause zu machen und ruhst dich somit aus. Daher sollte dieses dürftige Leid, gegenüber den vielen Freuden, dich dazu veranlassen, daß du dankst und nicht klagst.

Das zweiundzwanzigste Heilmitfel

Oh, von Lähynung oder sonstiger schwerer Krankheit betroffener Bruder.!

Als erstes möchte ich dir eine gute Nachricht vermitteln. Lähmung ist für einen vollkommen-bewußten Gläubigen ein Segen. Dies hörte ich öfters von Sufis.

Ich kannte den Sinn (das Geheimnis) nicht. Der Sinn leuchtete mir folgendermaßen ins Herz:

Die Gottesfürchtigen und Gottes Liebe haben zwei Grundsätze, um von Gott anerkannt zu werden, sich von den großen spirituellen Gefahren zu befreien und die ewige Glückseligkeit zu erreichen.

Das Erste ist Rabita-i Mewt. Das heißt: Sie haben mit den Gedanken, daß die Welt vergänglich ist und daß man ein Gast mit Aufgaben ist, für das ewige Leben gearbeitet.

Das Zweite: Sie haben mit Leid und Entbehrung versucht, ihre egoistischen Zwänge abzutöten, um sich von den Gefahren des Zwanges des Egos und von den blinden Gefühlen zu befreien.

kein Ton