WUNDER MOHAMMEDS | WUNDER MOHAMMEDS | 121
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Zusammenfassung: Der berühmte Dschahis hat das einmal so formuliert: "Da ein Widerstand mit der Feder nicht möglich war, waren sie zu einem Kampf mit dem Schwert gezwungen."

Wenn man nun aber sagte: Einige echte Forscher und wahre Gelehrte haben gesagt: "Man kann dem Quran nicht eine Sure, keine Ayah, ja noch nicht einmal einen Satz, ein einziges Wort entgegensetzen und wird dies auch niemals können." Dieser Ausspruch erscheint übertrieben. Der Verstand•kann ihn nicht annehmen, denn es gibt unter Menschenwort so viele Sätze, die denen aus dem Quran gleichen. Welche Weisheit steckt hinter dem Geheimnis dieses Wortes?

Antwort: Über das Wunder, welches der Quran ist, gibt es zwei Lehrmeinungen (radschih ve merdschuh). Die meisten bevorzugen (radschih) jene Lehrmeinung, nach welcher die literarischen Feinheiten und der inhaltliche Reichtum im Quran menschliche Fähigkeiten übersteigt.

Die zweite, weniger bevorLugte (merdschuh) Lehrmeinung ist die, daß es zwar menschenmöglich ist, einer Sure des Qurans etwas entgegenzusetzen, Gott der Gerechte das jedoch um jenes Wunders willen und mit Rücksicht auf Seinen Propheten (ASM) verhindere. So könnte z.B. ein Mann zwar aufstehen, wollte jedoch ein Prophet, um ein Beispiel für ein solches Wunder zu geben, sagen: "Du kannst nicht aufstehen!" und könnte er nun tatsächlich nicht aufstehen, so ist dies ein Wunder. Diese zweite Lehrmeinung (medhheb-i merdschuha) wird Ssarfe Medhheb (= Fixstern-Schule) genannt, denn da Gott der Gerechte Menschen und Dschinnen daran hindert, sind sie auch nicht imstande, etwas hervorzubringen, das einer Sure gleich wäre. Hätte Er sie nicht daran gehindert, hätten Menschen und Dschinnen etwas, einer Sure Gleichwertiges, hervorgebracht. Demnach entspricht also, nach ihrer Lehrmeinung, die Aussage der Gelehrten: "Sie können ihr selbst einem einzigen Wort nichts entgegensetzen", denn wenn sie Gott der Gerechte um eines Wunders willen daran hindert, können sie ihren Mund nicht öffnen. Auch wenn sie ihn öffnen, können sie ohne Gottes Einwilligung kein Wort hervorbringen.

Nach Ansicht der Medhheb-i radschih jedoch, welche die erste ist und die Meinung der Mehrheit vertritt, entspringt der von den Wissenschaftlern aufgestellte Lehrsatz dem folgenden feinsinnigen Gedankengang: Die Sätze des Weisen Qurans und die Wörter darin, stehen alle in Beziehung zu einander. Manchmal kommt es vor, daß ein Wort mit zehn anderen in Verbindung steht. Dabei können sich zehn verschiedene Beziehungen finden und zugleich auch zehn verschiedene Punkte literarischer Feinheiten. Wir haben ja schon in unserem Kommentar (tefthir) mit dem Titel "Hinweise auf das Wunder (Isharatu-1’I’dschas)" einige Beispiele für derartige Feinheiten in den Beziehungen zwischen manchen Sätzen der Suratu-1’Fatiha und der Suratu-I’Baqara (Suren l und 2) aufgezeigt.

kein Ton