WUNDER MOHAMMEDS | WUNDER MOHAMMEDS | 162
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... Diese letztgenannte Feststellung macht es unmöglich, der Hypothese jener zuzustimmen, die in Mohammed den Autor des Koran sehen. Wie hätte ein Mann, der anfangs Analphabet war und aus Sicht des literarischen Wertes zum ersten Autor der gesamten arabischen Literatur geworden wäre, wissenschaftliche Aussagen treffen können, die kein menschliches Wesen in jener Zeit erarbeiten konnte, und dies ohne den geringsten Irrtum in diesen Aussagen?

Die in dieser Studie allein aus wissenschaftlicher Sicht entwickelten Betrachtungen werden zu dem Urteil führen, daß es undenkbar ist, daß ein Mensch, der im 7. Jahrhundert christlicher Zeitrechnung lebte, über sehr verschiedene Themen im Koran Gedanken formulieren konnte, die nicht die seiner Zeit waren und die mit dem übereinstimmen, was Jahrhunderte später bewiesen wurde. Meines Erachtens gibt es keine menschliche Erklärung für den Koran.

Jacques Yves Cousteau:

Ich bezeuge, daß der Koran, dem die moderne Wissenschaft nach 14 Jahrhunderten hinterher folgt, das Wort Gottes ist.

Roger Garaudy:

Als ich die außerabendländischen Kulturen erforschte, habe ich entdeckt, daß im Islam ein besonderes Potenzial vorhanden ist. Das war keine plötzliche Entdeckung. Mein erster Artikel über islamisch-arabische Kultur hatte ich in voller Begeisterung nach meiner sehr bedeutsamen Begegnung mit Scheich Ibrahim im Jahre 1949 verfaßt. Heute aber gibt der Islam, wenn ich unseres Jahrhundert kritisch betrachte, Antwort auf meine Lebensfragen, die ich in drei Stichpunkten zusammenfasse.

I. Mohammed beanspruchte niemals, einen neuen Glauben gegründet zu haben. Er hat uns den ursprünglichen Glauben Abrahams verkündet. Im Koran heißen Moses und Jesus, Propheten des Islam. Die Welt kann darin eine Einheit unter Juden, Christen und Moslems schaffen.

2. Der Islam trennt wissenschaftliche Bildung nicht von Weisheit und Weisheit nicht vom Glauben. Die islamische Bildung hatte in den glänzenden Zeiten der Universität Cordoba die Forschung der Ursachen nicht von der Forschung des Zieles getrennt. Dies hindert jedenfalls, daß sich wissenschaftliche Bildung und Technologie in die Bürokratie der Bildung und Technologie umwandelt und daß sich Politik in Machiavellismus verändert. Es zwingt dazu, nicht nur nach dem Wie sondern auch nach dem Warum zu fragen.

3. Der Islam veranlaßt die Menschen die Frage nach der Beziehung zwischen dem Glaube und Politik, welche zwei Dimensionen des Menschen bilden, in der Öffentlichkeit zu besprechen und läßt sie nicht mit den Beziehungen zweier Institutionen wie Kirche und Staat verwechseln, wie es in Frankreich und in allen anderen Ländern Europas vorkommt.

kein Ton