Dreiunddreißigstes Wort | Dreiunddreißigstes Wort | 41
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Neunundzwanzigstes Fenster

»Und es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist.« (Sure 17, 44)

Ich ging einmal im Frühling für mich alleine und tief in meinen Gedanken auf die Reise. Als ich am Fuße eines Hügels vorbeiging, bemerkte ich eine glänzend gelbe Blume. Sie rief mir diese Art von gelben Blumen, wie ich sie früher in meiner Heimat und in anderen Ländern gesehen hatte, in Erinnerung. In meinem Herzen stieg folgende Bedeutung auf: Wessen Siegel, wessen Prägung, wessen Stempel und wessen Ornament diese Blume ist, dessen Stempel und dessen Siegel sind mit Sicherheit alle Blumen dieser Art auf der ganzen Erdoberfläche. Nach dieser Vorstellung über Siegel tauchte der folgende Gedanke (tasavvur) in mir auf:

Es ist da zum Beispiel ein Brief, der mit einem Siegel versehen ist. Das Siegel zeigt, von wem dieser Brief stammt. Genauso ist diese Blume ein Siegel des Erbarmers. Dieser Hügel, verziert mit den verschiedenartigsten Schmuckstücken, ist ein Brief dessen, der seine Blumen erschuf, geschrieben auf den Zeilen seiner Pflanzen, voll Sinn und Bedeutung. Zudem ist dieser Hügel auch ein Siegel. Dieses Feld und diese Ebene nahm die Gestalt eines Briefes des Erbarmers an. Nach diesen Gedanken (tasavvur) kam mir die folgende Wahrheit in den Sinn: Jedes Ding verweist als ein Siegel des Herrn darauf, dass alle Dinge in dem selben Schöpfer ruhen. Es beweist, dass sie ein Brief ihres Schreibers sind. So ist jedes Ding Fenster der göttlichen Einheit (Tauhid) und erklärt alles zum Eigentum dessen, der in Seiner Herrschaft und in seinem Wesen ein Einziger ist (Vahidi Ahad). Das heißt, dass sich in jedem Ding, besonders aber in allen Lebewesen ein solch einzigartiger Schmuck und eine so wunderbare Kunstfertigkeit finden lässt, dass derjenige, der es in dieser Art und mit so viel Bedeutung entworfen, erschaffen und gestaltet hat, alle Dinge erschaffen kann, und dass mit Sicherheit Er es ist, der alle Dinge erschafft. Das heißt, dass derjenige, der alle Dinge nicht erschaffen kann, auch nicht ein einziges Ding erschaffen kann.

Wohlan denn, oh du Gottvergessener! Betrachte das Antlitz des Kosmos. Es sind die Seiten allen Seins, welche die zahllosen ineinander verschachtelten Briefe des Einzigartigen (Samed) sind.

kein Ton