Stab Mosis | Einführung | 79
(75-81)

Kurz gesagt, die Überzeugung vom Unglauben hat zwei Gesichtspunkte: Der erste betrifft nicht die islamischen Wahrheiten. Er ist eine ihm eigene irrtümliche Bestätigung, eine fälschliche Überzeugung, eine fehlerhafte Annahme und eine ungerechte Schlussfolgerung. Dieser Gesichtspunkt liegt außerhalb unserer Betrachtung. Er betrifft uns nicht, noch haben wir irgend etwas damit zu tun.

Die zweite Art Unglaube widersetzt sich den Glaubenswahrheiten und bekämpft sie. Deren gibt es wiederum zwei Formen.

In seiner ersten Form leugnet der Unglaube die Existenz der vorhandenen Gegebenheiten. Er weigert sich lediglich, die vorhandenen Beweise zu ratifizieren. Das aber ist eine Art der Unwissenheit, eine Kritiklosigkeit und eine einfache Art. Auch diese Art brauchen wir nicht weiter zu betrachten.

In seiner zweiten Form geht der Unglaube von der Annahme aus, dass etwas nicht vorhanden ist. Er bestätigt seinen Nihilismus mit dem Herzen. In dieser Form basiert er auf einer Schlussfolgerung, einer Überzeugung, einer Stellungnahme. Doch in dieser seiner Stellungnahme muss er beweisen, was er bestreitet.

Es zu bestreiten, gibt es wiederum zwei Möglichkeiten:

Erstens: er sagt: »In einem bestimmten Bereich oder in einer besonderen Hinsicht gibt es das nicht.«

Und in dieser Form lässt sich das auch beweisen. Auch diese Möglichkeiten brauchen wir nicht weiter zu untersuchen.

Die zweite Möglichkeit ist die, die allgemeinen und umfassenden Angelegenheiten, die heiligen Dinge und Gegenstände der Glaubenslehre, die sich auf das Diesseits, den Kosmos und das Jenseits und den Wechsel der Zeiten beziehen, zu leugnen und abzustreiten. Doch diese Art, zu behaupten, dass es etwas nicht gibt, lässt sich, wie wir das in Erster Hinsicht klar gemacht haben, in gar keiner Hinsicht beweisen. Dazu müsste man die Grenzen des Alls überblicken können, Einsicht in das Jenseits haben und ein Auge besitzen, das über die unendlichen Zeiten und Räume hinwegzublicken verstünde, so dass solche Verneinungen bewiesen werden könnten.

Der zweite Weg der Rettung vor dem Abgrund öffnet sich uns in den beiden folgenden Problemstellungen:

kein Ton