DAS OBERSTE ZEICHEN | DAS OBERSTE ZEICHEN | 76
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Es ist eine zur Redensart gewordene Tatsache, dass die gestattete Nahrung nicht mit Wille und Macht erlangt und gefunden wird, vielmehr wird sie von einer (göttlichen) Gütigkeit gegeben, die des Menschen Arbeit und Streben annimmt. Für sein Bedürfnis wird aus mitleidender Liebe und Güte gegeben.

Nun sind Nahrung und Unterhalt von zwei Sorten: Die erste ist die wahre und körpereigene Nahrung, die für das Leben erforderlich ist. Diese wird vom Herrgott garantiert. Sie ist in der Tat so regelmässig und gutgeordnet, dass diese körpereigene Nahrung, gespeichert im Körper in der Form von Fett und anderen Dingen, genug ist, um das Überleben für wenigstens zwanzig Tage zu sichern, selbst wenn gar nichts gegessen wird. Jene, die scheinbar an Hunger sterben, bevor die zwanzig oder dreissig Tage um sind und bevor die im Körper gespeicherte Nahrung aufgebraucht ist, sterben in Wirklichkeit nicht an Nahrungsmangel, sondern an einer Krankheit, die aus mangelnder Vorsicht und aus der Störung fester Gewohnheit entsteht.

Die zweite Form der Nahrung: metaphorische und künstliche Nahrung, die aus Gewohnheit, Verschwendung und Missbrauch entsteht, aber die Erscheinung der Notwendigkeit und Sucht annimmt. Diese Form wird nicht vom Herrgott garantiert, sondern hängt von Seiner Grosszügigkeit ab: zuweilen mag er geben, zuweilen mag er nicht geben. Was diese zweite Form von Nahrung und Unterhalt betrifft: glücklich ist, wer seine Genügsamkeit (Mässigkeit)-eine Quelle des Glücks und Genusses-seine Zufriedenheit und sein erlaubtes Streben als eine Form der Gottesanbetung und als aktives Gebet für den Unterhalt betrachtet. Er akzeptiert Gottes Gabe dankbar und schätzend und er verbringt sein Leben in glücklicher Weise.

Erbärmlich ist jener, der wegen Verschwendung-die Quelle der Erbärmlichkeit, des Kummers und des Verlusts-und Gier das erlaubte Streben aufgibt, an jedes Tor klopft, sein Leben verbringt in Faulheit, Tyrannei, Jammern und Erbärmlichkeit, und tatsächlich sein eigenes Leben dem Tode ausliefert.

In der gleichen Weise wie ein Magen Nahrung erfordert, so verlangen auch die feinen Fähigkeiten und Sinne des Menschen, sein Herz, sein Geist, seine Intelligenz Auge, Ohr und Mund ihre Nahrung vom Gnadenvollen Fürsorger, und sie erhalten das dankend. Jedem von ihnen, getrennt und in geeigneter Form, wird solche Nahrung aus dem Schatze der Gnade gegeben, die sie ergötzt und ihnen Genuss gibt. In der Tat, schuf der Gnadenvolle Fürsorger, um ihnen in noch grosszügigerem Masse Fürsorge zu geben, jede feine Kapazität des Menschen-Auge und Ohr, Herz, Vorstellungskraft und Verstand-in der Form eines Schlüssels zum Schatz der Gnade. Beispielsweise; das Auge ist ein Schlüsse! zum Schatz, der solch wertvolle Juwelen enthält wie die Hübschheit und Schönheit, die auf dem Antlitz der Schöpfung zu sehen sind; und das gleiche gilt für all die anderen erwähnten. Sie alle profitieren durch den Glauben. Um nach unserer Abschweifung zu resümieren:

kein Ton