Kurze Worte | Kurze Worte | 52
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Deshalb muß der Mensch mit diesen Gesetzen zusammenwirken, sich mit ihren Auswirkungen verbunden wissen, sich an die Rockschöße der göttlichen Gebote heften, sich an ihnen festhalten, um so den allgemeinen Ablauf der Dinge sicherzustellen. Stellt er sich jedoch dem Lauf der Mühlräder in den verschiedenen Schichten der Welt entgegen, so gerät er in den Mahlgang und wird zwischen den Mühlsteinen zerrieben. Daß dies nicht geschieht, dankt er einzig dem Gottesdienst, der darin besteht, die Weisungen Gottes und Seine Verbote zu achten.

Viertens: Ein Mensch, der den Weisungen Gottes folgt und Seine Verbote achtet, tritt mit vielen verschiedenen Stufen des gesellschaftlichen Lebens in Verbindung und baut seine Beziehungen zu ihnen auf. Besonders aber in Angelegenheiten des Glaubens und des allgemeinen Wohls wird der einzelne zum Vertreter eines ganzen Volkes. Das heißt, daß sehr viele Aufgaben wie Rechte, Würden, Anleitungen zum rechten Leben (irschad), Unterweisungen und Reformen einer einzigen Persönlichkeit zugeschrieben werden. Gäbe es nicht eine solche Persönlichkeit, welche sich an die Weisungen hält und die Verbote achtet, so würden alle diese Aufgaben (vazife) mit Füßen getreten werden.

Fünftens: Der Mensch tritt, äußerlich gebunden durch die Religion des Islam und innerlich verbunden im Gottesdienst (ibadet) in eine feste Verbindung mit allen Muslimen und erhält in ihnen ein starkes Bündnis und eine festen Bund. Aus ihnen erwächst eine Bruderschaft, die nicht zu erschüttern ist und in ihnen liegt die Ursache zu einer wahren Freundschaft (muhabbet). Und gerade für den Fortschritt und die Vollendung einer menschlichen Gemeinschaft heißen die allerersten und grundlegenden Stufen Bruderschaft und Freundschaft.

Erklärung dafür, daß Gottesdienst (ibadet) Ursache persönlicher Vollendung ist: Der Mensch, der doch körperlich so klein, schwach und armselig ist und physisch noch zu den Tieren hinzugerechnet wird, ist dennoch Träger eines großen Geistes (ruh), besitzt überragende Fähigkeiten, wird vom Drängen seiner Sehnsüchte rastlos vorwärts getrieben und nährt in sich Hoffnungen ohne Zahl und Grenzen, seine Ideen sind unzählig, seinen Antriebskräften wie Wollen und Sehen kann kein Einhalt geboten werden, seine Beschaffenheit ist so erstaunlich, als sei er gleich einem Inhaltsverzeichnis aller Gattungen und Welten erschaffen worden.

kein Ton