Kurze Worte | Kurze Worte | 51
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Um derartige Übergriffe in der Verteilung der Früchte der Arbeit einzudämmen, bedarf es in der menschlichen Gemeinschaft eines Rechtssystems (adalet). Weil aber der Verstand des Einzelnen zu schwach ist, um ein solches Rechtssystem zu durchschauen, bedarf es eines allgemeinen, übergeordneten Verstandes, dessen sich dann die einzelnen Menschen bedienen können. Ein solcher allgemeiner, übergeordneter Verstand kann sich nur in Form eines Gesetzes äußern. Dieses Gesetz aber ist einzig allein die Scheria (= das isl. Rechtssystem).

Jetzt aber bedarf es einer Autorität, einer Persönlichkeit, welche sicherstellt, daß diese Gesetze (Scheria) auch wirksam werden, durchgeführt und in die Praxis umgesetzt werden. Diese Autorität, diese Persönlichkeit ist einzig allein der Prophet. Eine solche Persönlichkeit, wie sie der Prophet ist, benötigt aber nicht nur geistliche und weltliche Hoheitsrechte und Privilegien,um die Herrschaft über die Menschen nach innen und außen aufrecht erhalten zu können, er muß auch den Beweis dafür erbringen, in welchem Grade er mit seinem Schöpfer verbunden ist, und seine Beziehung zu Ihm aufzeigen können. Solch ein Beweis sind einzig allein die Wunder (mucize).

Und weiter ist es nötig, die gewaltige Größe des Meisters in der geistigen Haltung zu verankern, um den Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes des Gerechten und die Unterwerfung unter seine Verbote aufzurichten und sicherzustellen. Diese Verankerung kann aber nur in der Glaubenslehre erfolgen, d.h. in der Manifestation des Glaubens durch dessen Konsequenzen. Diese Konsequenzen, die sich aus dem Glauben ergeben, können aber nur in der ständigen Wiederholung des Gottesdienstes und seiner Erneuerung verstärkt und entfaltet werden.

Zweitens: Gottesdienst (ibadet) besteht darin, sich in seinen Gedanken (fikir) dem allweisen Meister zuzuwenden. Wendet der Diener und Verehrer (abd ) dem allweisen Meister sein Antlitz zu, so erwächst daraus der Gehorsam und die Unterwerfung. Durch Unterwerfung und Gehorsam aber gelangt der Diener Gottes zu einer vollkommenen Harmonie mit der göttlichen Ordnung. Hat aber der Diener Gottes vollkommene Harmonie mit der göttlichen Ordnung erlangt, so realisiert er auch das Geheimnis der Weisheit in der Befolgung Seiner Anordnungen. Diese Weisheit aber offenbart sich in den kunstvollen Ornamenten, wie sie auf den Seiten im Buche der Schöpfung erstrahlen.

Drittens: Der Mensch ist gleichsam die Zentrale unter den Anordnungen der gesamten Schöpfung, den Gesetzen des Kosmos und der Mittelpunkt unter den göttlichen Strahlen Seiner Gebote im All.

kein Ton