Kurze Worte | Kurze Worte | 50
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Was den Glauben (iman) in Theorie und Praxis fest und stark werden läßt, so daß er zu einer inneren Haltung wird, das ist einzig der Gottesdienst (ibadet). Die Taten und Werke, die sich als Folge aus einem Glauben ergeben, der mit dem Herzen und dem Verstand übereinstimmt, bleiben wirklich schwach, wenn das Urteilsvermögen nicht geschult und die Bereitschaft zur Entscheidung nicht durch einen Gottesdienst unterstützt wird, der darin besteht, die Weisungen Allahs auszuführen und sich vor der Übertretung Seiner Verbote zu hüten. Für diese Tatsache ist die derzeitige Lage in der Welt des Islam und die Haltung der Muslime heute ein Zeugnis. Der Gottesdienst führt zu einem glücklichen Leben in dieser und in jener Welt. Er ist ebenso Ursache einer Wiederherstellung der Harmonie in unseren Werken für das Leben in dieser und in jener Welt. Er ist weiter ein Fahrzeug zur Erlangung der Vollkommenheit für den einzelnen Menschen wie für die Menschheit als Ganzes. Und er ist schließlich Ausdruck einer hohen und erhabenen Beziehung zwischen dem Schöpfer (Halyk) und Seinem Diener und Verehrer (abd) und eine ehrenvolle Verbindung zwischen beiden.

Die nachfolgenden Aspekte sollen näher erläutern, daß Gottesdienst dem Glück in dieser wie in jener Welt dient.

Erstens: Der Mensch wurde mit seiner Natur in einer so wunderbaren und dermaßen delikaten Art erschaffen, daß er unter allen Tieren eine Ausnahme bildet und sie alle überragt. Diese Art der Beschaffenheit ließ im Menschen die allerverschiedensten Wünsche und Sehnsüchte erwachsen. So verlangt z. B. der Mensch nach den ausgewähltesten Dingen, sehnt sich nach den schönsten Dingen, strebt nach den kunstvollsten Dingen, möchte seinen Lebensunterhalt in Ehren erwerben und ein Leben führen, wie es der Würde des Menschen entspricht.

Infolge dieser Wünsche und Sehnsüchte bedarf er vieler künstlerischer und handwerklicher Fähigkeiten und Fertigkeiten, um seine Bedürfnisse nach, Nahrung, Kleidung usw. auf eine Art zu befriedigen, die ihm gefällt.

Weil er aber nicht alle Techniken beherrschen kann, ist es notwendig, daß er mit den übrigen Geschwistern der Menschheit zusammenarbeitet, damit jeder von ihnen an den Früchten seiner Arbeit teilnehmen und dem anderen durch diesen Austausch hilfreich sein möge, damit auf diese Weise die Bedürfnisse aller befriedigt werden können.

Nun sind aber den Antriebskräften des Menschen in rationaler, emotionaler und voluntaristischer Hinsicht von Seiten seines Schöpfers (Sani) keine Grenzen gesetzt. Alle diese Kräfte wurden dem Menschen gegeben, damit er sich entscheiden solle und um so seine Entwicklung zu ermöglichen. In der Praxis führt dies jedoch zu Ungerechtigkeit und Maßlosigkeit.

kein Ton