Kurze Worte | Kurze Worte | 49
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Zum Beispiel: Die Erde ist mit den verschiedensten Arten von Pflanzen und Tieren wie mit wundersam geordneten und aufs schönste geschmückten, teils übereinander liegenden, teils ineinander verschlungenen Gewändern von Kopf bis Fuß bekleidet, die, wie man sieht, äußerst sinnvoll und besonders zweckmäßig angepaßt und ausgestattet sind und sie dreht sich wie ein Mevlevi-Dervish, der ob der überaus hohen Ziele und der vollkommenen Ordnung in Ekstase geraten ist, wie man weiß, um sich selbst und im Kreise. Betrachtet man ein so todbringendes Ereignis, welches zugleich ein Zeichen des Lebens der Erde ist, wie ein Beben*, das einem Achselzucken der Erde gleicht, welche die unsichtbare Last der gottvergessenen Handlungen ihrer Adamssöhne und besonders der gläubigen unter ihnen bedrückt, als völlig sinnlos und rein zufällig, wie ein Ungläubiger das behauptet hat, dann werden dadurch.alle die vom Unglück betroffenen in ihrem leidvollen Verlust, den man ihnen als ein nutz- und sinnloses Opfer ohne jeden Gewinn dargestellt hat, in fürchterliche Verzweiflung gestürzt. Eine solche Behauptung ist nicht nur ein großer Fehler, sondern zugleich auch ein großes Unrecht. Sicherlich geschehen solche Ereignisse auf Befehl eines Allweisen und Allbarmherzigen, so daß die Gläubigen ihr vergängliches Gut in Almosen (sadaka) verwandeln und ihm so Ewigkeitswert verleihen können. (Allah quittiert gleichsam das bei einem Erdbeben verlorengegangene Hab und Gut so, als hätten es die Gläubigen als Spende gegeben. - d. Ü.) Es gilt zugleich als ein Sühneopfer für die Sünden, die aus der Undankbarkeit gegenüber den göttlichen Gnadengaben (nimet) erwachsen sind. So wird auch einmal der Tag kommen, da unsere gute, brave Erde sieht, daß die Werke der Menschen, die der Schmuck ihres Antlitzes sind, durch Undankbarkeit und Abgötterei häßlich geworden sind. Dann wird sie auf Befehl ihres Schöpfers in einem einzigen großen Beben ihr Antlitz ganz und gar reinigen und abwischen. Auf Allahs Befehl kippt sie alle Leute der Abgötterei (schirk) in die Hölle. Den Leuten der Dankbarkeit aber wird gesagt: «Auf! Treten ein in das Paradies.»

* Anmerkung: Dies wurde hinsichtlich des Erdbebens in Izmir geschrieben.

« Oh ihr Menschen! Betet euren Herrn an, der euch erschaffen hat und auch die, welche vor euch da waren, damit ihr Gottesfürchtige werdet, und der für euch die Erde wie einen Teppich ausgebreitet und den Himmel über euch erbaut hat, der euch das Wasser herabsendet. und euch so die Früchte zu eurer Versorgung hervorbringt. Stellt Allah keinen Nebenbuhler an die Seite, wo ihr es doch wiß t!» (2,21-22)

Das heißt: «Oh Menschen! Dienet eurem Herrn, der euch und die, welche vor euch waren, erschaffen hat und betet ihn an, damit ihr die Stufe der Gottesfurcht (takva = Rechtschaffenheit, Wachsamkeit gegenüber den Sünden) erlangen könnt. Und noch einmal (sage ich euch) : Dient eurem Herrn, der euch die Erde zu einer Lagerstatt gestaltet und den Himmel wie ein Dach über euch erbaut hat, der euch Wasser vom Himmel herabsendet, dadurch Obst und Gemüse und andere Früchte der Erde zu eurer Versorgung hervorbringt. Weil dies aber so ist, sollt ihr euch von Allah kein Gleichnis machen und Ihm keinen Partner (scherik) an die Seite stellen. Wisset, daß es außer Allah keinen Angebeteten (Ma’bud) und keinen Schöpfer (Halyk) gibt.»

kein Ton