Dreiundzwanzigstes Wort
"DieGelehrten sinddie Erbender Propheten. Sowiedie Prophe-len unter den Sohnen Israels versehen sie den Dienst der Verkiindigung," sagte unser Prophet Mohammed, mit dem Frie-de und Segen sei. Ferner verkijndele er die Ankunft eines "Mud-schaddid", welcher in jedem Jahrhundert den Quran und die Glaubenswahrheiten dem Verstdndnis seiner Zeit entsprechend wieder neu formulieren werde.
Aus diesem Grunde wurde 1 873 in Nurs, in der Turkei, Said geboren. Schon mit neun Jahren zeigte er ein erstaunliches wis-senschaftliches Interesse In kurzer Zeit lernle er neunzig wissen-schaftliche Bücher auswendig. In dieser Zeit erschien ihm auch der Gesandte Gottes im Traum. Von ihm erbat sich Said die Er-kenntnis der Wissenschaft und der Prophet beauftragte ihn, Ant-wort zu geben auf die Fragen seiner Zeit. Damals wurde auch der Gouverneur von Van auf ihn aufmerksam, nahm ihn zu sich und forderte ihn nach Kraften in alter Gelehrsamkeit des Ostens und des Westens, soda6 Said schliefMich der Ehrentitel "Bediuz zaman" (Der zu seiner Zeit einzigartige) verliehen wurde.
Wahrend des Ersten Weltkrieges befehligte Said Nursi ein Frei-willigenregiment, das aus seinen Schulern gebildet worden war. An der Front verfaOte er seinen ersten Qurankommentar. In rus-sische Gefangenschaft geraten wurde er wegen Verweigerung der schuldigen Ehrerbietung gegeniiber dem Oberkommandie-renden zum Tode verurteilt. Vor der Urteilsvollstreckung betete Bediuzzaman ohne Furcht und in vollkommener Wurde zwei Rekat Namaz, worauf sich der Oberkommandierende mit den Worien bei ihm entschuldigte: "Ich bin zu der Uberzeugung gelangt, daft Ihr Verhalten aus Ihrer Verbundenheit mit dem er-wachsen ist, was ihnen heilig ist. Ich bitte Sie, mir zu verzeihen." und nahm dos Todesurteil gegen ihn wieder zuruck.
Noch zweieinhalb Jahren flijchtete Bediuzzaman aus dem Lager, kam nach Berlin, wo er freundschoftlich aufgenommen wurde und kehrte uber Wien im Jahre 1918 nach Istanbul zuruck. In dieser ganzen Zeil war er mit seiner Lebensaufgabe beschdfligt, den Quran zu erklaren und zu lehren. Alsbold erhielf er eine Berufung als Mitglied des "Daru-l'Hikmetu-Nslamiah" (Haus der Weisheilen des Islam = Oberste Religionsbehorde des Osmanischen Reiches).