Dreiundzwanzigstes Wort | Dreiundzwanzigstes Wort | 4
(1-30)

          Wenn das Licht des Glaubens in ihn einstromt, kon­nen all diese bedeutsamen Ornamente in ihm entziffert werden. Ein Glaubiger entziffert sie im BewuBtsein sei­nes Verstandes. Und in dieser seiner Beziehung laBt cr sic entziffern. Das heiBt, die gottliche Kunst, die im Menschenwesen enthalten ist, manifestiert sich sclbst durch solche Aussagen wie: >>Ich bin das Werk des Erha-benen Meisters, Sein Geschopf und die Verkorpcrung Seines Mitleides und Seiner Freigiebigkeit.<< Glaubc be­steht also in der Beziehung zum Mcister, offenbart die gesamten Kunstwerke im Menschen. Insowcit die gottliehe Kunst im Menschen sichtbar wird, bestimmt sie des Menschen Wert. Er entspricht dem Spiegelbild der Ein-zigarligkeit Gottes. So erhebt sich der Mensch aus seiner Bedeutungslosigkeit auf diese Weise iiber alle Geschop-fe zum Gcsprachspartncr Gottes und Gast des Hcrrn, wiirdig des Paradieses.                                   ..

      Wenn der Unglaube, der im Abbruch dieser Bezie­hung besteht, in den Menschen eingeht, sinken alle diese bedeutsamen Ornamente der Gottesnamen ins Dunkel, konnen nicht mehr entziffert werden. Denn wenn der Meister in Vergessenheit gerat, konnen auch die spiritu-ellen Aspekte in ihrer Beziehung zum Meister nicht mehr verstanden werden. Es ist, als wiirde alles auf den Kopf gestellt. Viele bedeutsame und erhabene Kiinste und Ornamente des Geistes verbergen sich auf diese Weise.   
     Ein Teil dessen, was ubrig bleibt und mit den Au-gen wahrgenommen werden kann, wird geringftigigen Ursachen zugeschrieben, derNaturoder dem Zufall,ver-failt schlieBlich. Obwohl jedes einzelne fur sich ein fun-kelnder Diamant ist, erscheint es wie triibes Glas. Ihr Wert wird nur noch in der animalischen Substanz gese-hen. Aber Ziel und Ergebnis dieser Substanz ist, wie ge-sagt, ein Leben von sehr kurzer Dauer zu fiihren, uner-heblich, als das schwachste, hilfsbediirftigste und un-gliicklichste allerTiere, und am Endezu verfallcnundzu verwesen. So ruiniert Unglaube das Wesen des Men­schen und vcrwandclt cincn Diamanten in Kohle.

     Zweiter Punkt: Dei Glaube ist in gewisser Weise ein Licht. Er erleuchtet den Menschen, laBt alle die oben aufgefiihrtcn Ewigen Briefe lesbar werden. Genauso er­leuchtet er auch das Universum. Vergangene und zu-kiinftige Zeiten werden aus der Dunkelheit errettet. Dies Geheimnis erklaren wir durch ein Gleichnis, das ich in einer geistigen Schau in Bezug auf ein Geheimnis der Ehrwurdigen Ayah:

'Allah ist der Freund der Cildiibigt'n uililJulul sie aus der Finsternis in das Licht." (2.257)

gesehen habe. Es war dies wie folgt:

      In einer Schau, die ich erlebte, sah ich: Zwei hohc Ber-ge standen sich gegeniiber . . . y.wiscbcn ihnen war furch-terregend eine Briicke gespannt. Unter der Briicke eine tief eingeschnittene Klamm . . . ich befand mich auf die-ser Briicke. Und die Welt lag in dichter Finsternis    Dun-kel ringsumher. Ich schautc nach rcchts. In uncndlicher Finsternis erblickte  ich ein groBes Grabmal,  d.h.  es tauchte  aus  meiner Phantasie  auf.  
kein Ton