In der Mirte der zwanziger Jahre kam es - wie Said Nursi ainmal schrieb "zum Bruch zwischen dem alien und dem neuen Said". Er konzentrierte sich fortan alleinauf den Quran als maftgebli-chen Fuhrer der islamischen Gemeinschaft. Dadurch kam es aber zur Entzweiung zwischen der neuen republikanischen Ata-turk-Regierung, welche das Eigentum der Gemeinde konfiszier te, die Orden aufhob, die islamischen Schulen schlieften lieft und die Geistlichkeit zum Teil blutig verfolgte, d.h. den Islam aus dem offentlichen Leben der Tijrkei verbannie; Said Nursi verfrat ebenfalls offentlich die Auffassung, daft der Niedergang aer Turkei nur durch eine Ruckbesinnung auf die eigene vom Islam geprdgfe Identifdt aufgehalten werden kdnne.

        Im Jahre 1925 wurde Said Nursi fur acht Jahre nach Barla verbannt. Wahrend dieser Zeit verfaftle er sein Hauptwerk, die Risalei Nur (Abhandlungen uber das gottliche Licht). Im Jahre I 935 verhdngte man Liber ihn eine emeule Verbannung nach Kastamonu. Weitere Prozesse folglen 1944, 1948, 1952, 1956,  1958.

       In dieser Zeit wuchs die Zahl der Schuler und die damit verbun-dene Verbreitung der Risale-i Nur sprunghaft an. Damit entsfand auch die Nurdschuluk Bewegung. Abden funfziger Jahren konnten die Schriften von Said Nursi schlieBlich auch in der Turkei offentlich gedruckt und vertrieben werden. Zur Zeit sind seine Werke zum Teil in verschiede Sprachen der Welt ubersefzt. Seine Originalwerke sind zum groftfen Teil Osmanisch, aber auch Arabisch und Persisch.

      Said Nursi Bediuzzaman starb am 23. Marz 1960 in Urfa.

     Die Nurdschuluk-Bewegung versteht sich als eine religiose Be­wegung, die erkldrt, daft Religion und Wissenschaft keine Ge-gensdlze sind, sondern, daft und in welcher Weise sie eine Einheit miteinander bilden. Ihr Ziel ist daher eine Neuinterpreta­tion des Quran entsprechend dem Verstdndnis unserer Zeit. Die Bewegung geht davon aus, daft die Risale-i Nur ein logisches und wissenschaftlich fundiertes Konzept fur die Bewdlfigung der heutigen Probleme und Herausforderungen anbietet, mit denen sich die Moslime in verstdrktem Mafte konfrontiert sehen.