Dreiundzwanzigstes Wort | Dreiundzwanzigstes Wort | 7
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        Danach ver­mag er sich in das Paradies aufzuschwingen, um in die Ewige Gliickseligkeit einzugehen. Andererseits, wenn er die Last dieser Welt nicht Gott anvertraut, behindert sie nicht nur seinen Aufschwung, sondern zieht ihn zum Niedrigsten der Niedrigen herab. Das will besagen: Glaube (Iman) fiihrt zu Einheit (Tauhid), Tauhid zu Hingabe (Teslim), Teslim zu Vertrauen, Vertrauen zu Gliickseligkcit in den beiden Wclten (Diesseits und Jen-seits). Das darf man jedoch nicht falsch verstehen! Ver-trauen bedeutet nicht, die Ursachen vollstandig auBer Acht zu lassen. Es heiBt vielmehr, die Ursachen hinter dcm Schleier der Hand dcs Allmachtigen (Gottes) zu er-kennen und anzuerkenncn. Von den Ursachen auszuge-hen heiBt, dies als cine Art t&tigen Gebetes anzusehen, die Ergebnisse aber nur von Gott dem Gerechten zu er-warten, die Folgen als von Ihm kommend zu crkennen und lhm dankbarzu sein.

      AJs Beispiel fur einen, der sich Gott anvertraut und ei-nen, der dies nicht tut, steht folgendes Glcichnis:

      Es waren einmal zwei Manner. Sie batten sich RUcken und Kopf mit schwcren Lasten beladen, eine Fahrkarte gelost und ein groBcs Schiff bestiegen. Der eine stellt sei­ne Last auf dem Schiff ab, sobald er es betretcn hat und setzt sich darauf, urn sie zu bewachen. Der andere, weil er sowohl dumm als auch stolz ist. stellt seine Last nicht ab. Jemand sagt zu ihm: >>UberlaB deine schwere Last dem Schiff und mache es dir bequem!<< Er antwortet: >>Nein, das tuc ich nicht. Vielleicht kommt sie zu Scha-den. Ich bin stark. Ich werde meinen Besitz auf meinem Rticken und auf meinem Kopf bewahren.<< Noch einmal sagt jemand zu ihm: >>Du bist auf diesem Schiff des Sul­tans in Sicherheit. Es ist starker als du und tragt dich und uns. Es bewahrt noch besser, vielleicht wirst du, wenn dir schwindlig wird, mitsamt deiner Last iris Meer stiir-zen.  AuBerdem wird deinc Starke allmahlich nachlas-sen.  Dieser gcbeugte Rucken, dicscr Kopf ohne Ver-stana  wird  diese  allmahlich  schwercr werdende  Last nicht mehr tragco. Zudem wird der Kapitan, wenn er dich in diesem Zustand sieht, sagen, du seiest verriickt und dich vom Schiff weisen. Oder er wird sagen, du sei­est ein Verralei, der unser Schiff bclcidigt und uns aus-lacht, und Befehl geben, dich einzuspenen.  Uberdies hast du dich zum Narren gemachi. Du hast dich selbst zum Gespott gemacht mit deiner Eitelkeit, die dem Auf-merksamen deine Schwachheit offenbart, mit deinem Stolz, der deine Jammerlichkeit zur Schau stellt, und mit deinem gekiinstelten Verhalten, das deine Heuchelei und Nichtswiirdigkeit entschlcicrt. Jeder lacht iiber dich.<< Nachdem ihm dies gesagl worden war, kam der ar-mc Kerl zur Besinnung. Er stellte seine Last ab, selzte sich darauf und sagte: >>Oh, mogc Gott Wohlgefallen an dir haben! Ich bin vor Miihsal, Gefangenschaft und Ge­spott bewahrt worden.<<

     Nun, oh Mensch, der du kein Vertrauen zu Gott hast! Komme auch du wie dieser Mann zur Besinnung! Ver-traue auf Gott! Nur so wirst du vorder BedrSngnis in der Gefangenschaft des Diesseits bewahrt bleiben, davor, vor aller Welt ein Bettler zu sein, vor jedem Ereignis zu zittern, vor eitlem Ruhm und Spott, vor Qual im Jen-seits.

kein Ton