Dreiunddreißigstes Wort | Dreiunddreißigstes Wort | 22
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Und so wie Er dem All die künstlerische Vollendung Seiner Werke dadurch zeigt, dass Er die Erde mit ihren Tieren und Pflanzen wie mit sinnreichen Worten sprechen lässt, so lässt Er auch die Bäume und alle die anderen Pflanzen, die jedes für sich eines ihrer Worte sind, mit Blättern, Blüten und Früchten wie mit ihren Worten sprechen, wodurch Er wiederum die Vollkommenheit Seiner Kunst und die Herrlichkeit Seiner Erbarmung verkündet. Er lässt auch die Blumen und die Früchte, von denen jede einzelne ein Wort ist, mit Blütenpollen und Samenkernen wie mit Worten sprechen, wodurch Er alle mit Bewusstsein begabten Wesen Seine Mikrokunstwerke und Seine Allherrschaft zu wissen lehrt. So wollen wir denn unter den zahllosen Worten der Lobpreisung nun wenigstens einem einzigen Grashalm, auch nur einer einzigen Blume unser Ohr leihen, hören, was sie für uns zum Ausdruck bringt, und erfahren, wie sie Zeugnis gibt.

Es weist in der Tat jede Pflanze auf ihren Meister hin, verkündet Ihn ein jeder Baum mit so vielen Zungen, dass alle Menschen bewundernd vor ihm stehen bleiben, ihn aufmerksam betrachten und durch ihn dazu veranlasst werden »Gepriesen sei Gott! Wie schön ist doch das Zeugnis, das er (von Gott) ablegt!« zu sagen.

Es ist in der Tat der Lobpreis (tesbih) den jede Pflanze mit einem Lächeln wortlos zum Ausdruck bringt, wenn sie ihre Blüten öffnet und ihre Halme sprießen lässt, so schön, klar und deutlich wie sie selbst. Denn durch das Gesetz (nizam), mit dem aus dem schönen Munde jeder Blume, in der prachtvollen Sprache eines jeden Halms, mit allen ihren Worten, die abgewogen wie die Körner und ausgewogen wie Samenkerne sind, zeigt sie uns jene Weisheit (hikmet), die ohne Zweifel in dem Maß (mizan) liegt, das auf die Erkenntnis (ilm) verweist. Was aber dieses Maß betrifft, so findet es sich inmitten jener kunstvollen Ornamente, welche auf eine künstlerische Fähigkeit verweisen. Diese kunstvollen Ornamente aber finden sich in jenen Verzierungen, welche Ausdruck der Gastfreundschaft und Freigiebigkeit sind. Diese Verzierungen aber finden sich in jenen Düften, die auf ihre feine Art von Erbarmen und Güte künden. Und diese geistigen Qualitäten, deren jede sich wieder in einer anderen, nächstfolgenden findet, ist Zeugnis in einer solchen Sprache, dass sie sowohl den Meister in Seiner Herrlichkeit (Djemal) durch Seine Namen zur Darstellung bringt, als Ihn auch mit Seinen Attributen beschreibt, Ihn auch in der Erscheinung Seiner Namen erklärt und dabei auch zum Ausdruck bringt, wie Er geliebt und erkannt werden möchte.

Wenn du also nun von einer einzigen Blume ein solches Zeugnis hörst und wenn du nun etwa alle Blumen in den Gärten des Herrn hören könntest, die es auf dem ganzen Erdenrund gibt, und wenn du nun hörtest, mit welch hoher Kraft sie die notwendige Existenz des Meisters in Seiner Herrlichkeit und Seine Gegenwart verkünden, wie kannst du dann noch bei deinem Zweifel, deinem Verdacht verharren und Gottes nicht eingedenk sein? Verharrst du aber dennoch darin, wie sollte man dich dennoch einen Menschen nennen und einen, der mit Bewusstsein begabt ist?

kein Ton