Dreiunddreißigstes Wort | Dreiunddreißigstes Wort | 23
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Nun aber komm und betrachte einmal aufmerksam einen Baum! Siehe, wie sich im Frühling seine Blätter gleichsam auf einen Wink entfalten, seine Blüten harmonisch öffnen, seine Früchte in Weisheit und Erbarmen heranwachsen und in den Händen der Zweige Kindern gleich mit dem Wehen des Windes spielen und erkenne darin verborgen seinen Mund! Betrachte, wie seine Blätter unter der Hand des Freigiebigen ergrünen und wie er mit ihnen wie mit Zungen spricht, wie er im Blütenschmuck der Güte Gottes lächelt und durch ihn zu uns redet und wie das Lachen seiner Früchte als eine Erscheinung Seiner Barmherzigkeit nach Maßgabe Seiner Gerechtigkeit (adilli mizan) die Weisheit des Gesetzes (hikmetli nisam) zum Ausdruck bringt!

Diese mit so viel Sorgfalt verfertigten Schmuckstücke und Kunstwerke, die in ihrer Ausgewogenheit (mizan) auf ihr (göttliches Lebens)recht verweisen, diese vielen verschiedenen geschmackvollen Kostproben, die in ihrer meisterhaften Ausgestaltung und Verzierung auf die Barmherzigkeit (rahmet) und Güte (ihsan) Gottes hinweisen, alle diese Samenkerne und Körner zeigen als ein Wunder der Macht Gottes mit ihren ganz verschiedenen Wohlgerüchen, ihrem Wohlgeschmack in klarer und deutlicher Weise die Notwendigkeit der Existenz eines allwiesen (Hakiem), freigiebigen (Kerim), allbarmherzigen (Rahiem), allgütigen (Muhsin), allschenkenden (Mun´im), alles vollendenden (Mudjemmil), alles erfüllenden (Mufaddil) Meisters, Seine Allgegenwart (Vahdet), die Vollendung Seiner Barmherzigkeit (Djemali Rahmet) und die Vollkommenheit Seiner Herrschaft (Kemali Rububiyet). Wenn du also nun plötzlich hören könntest, was alle die Bäume auf Erden in der ihnen eigenen Sprache sagen, dann würdest du bemerken und könntest verstehen, welch wunderschöne Juwelen es in der Schatzkammer der Ayah

»Es lobpreist Gott, was in den Himmeln und auf Erden ist.« (Sure 62, 1)

gibt. Nun also, oh du unglückseliger Gottvergessener, der du dir in deiner Undankbarkeit vorstellst, dass du dir selbst überlassen wärest! Wolltest du den allein Freigiebigen in Seiner Herrlichkeit (Kerimi Dhu lDjemal), der sich dir in so unendlich vielen Zungen kundgeben und von dir erkannt werden will und von dir geliebt werden möchte, nicht zur Kenntnis nehmen, du müsstest all diese Stimmen zum Schweigen bringen. Da man sie aber nun einmal nicht zum Verstummen bringen kann, muss man sie anhören. Verstopfst du dir in deiner Gottvergessenheit die Ohren, kannst du dich dennoch nicht retten, denn obwohl du dir die Ohren verstopft hast, schweigt das All dennoch nicht, die Geschöpfe schweigen nicht, die Stimmen der Zeugen göttlicher Allgegenwart (Vahdaniyet) verstummen nicht. Sie werden dich mit Sicherheit verurteilen...

kein Ton