Fünfundzwanzigstes Wort | Fünfundzwanzigstes Wort | 17
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wird zum Ausdruck gebracht, dass bei der Wiederversammlung alle Taten jedes Menschen wie auf einer einzigen Seite zusammengefasst und veröffentlicht werden. Dieses Problem für sich allein betrachtet erscheint uns recht eigenartig und dem Verstand unzugänglich. Aber so wie diese Sure darauf hinweist, findet die Veröffentlichung der Blätter ganz offensichtlich ebenso ihre Entsprechung in der Wiederversammlung des Frühlings wie auch anderer vergleichbarer Geschehnisse. Denn jeder fruchttragende Baum und jede blühende Pflanze hat ihre Pflichten und Aufgaben, ihre Aktivitäten und Funktionen und ihre Prädikate. Je nach ihrer Form, in der sie die Namen Gottes zeigen, zelebrieren sie lobend und preisend den Dienst an ihrem Herrn. So ist die Funktion, die Lebens- und Wachstumsgeschichte einer jeden Pflanze allen ihren Samenkernen und Körnern eingegeben, wenn diese in einem neuen Frühling und an einem anderen Ort wieder aus dem Boden hervorkommen werden. Mit der Form und Gestalt, in der sie sich uns zeigen, wird ganz klar ersichtlich, wie sie Ursprung und Herkunft ihrer Taten und Aufgaben gedenken und ihre Äste und Zweige, ihre Blätter und Blüten ausbreiten und ihre Früchte hervorbringen und so auch die Blätter ihrer Taten und Aufgaben ausbreiten. In der Tat vollbringt der Gleiche voll Weisheit und als ein Verständiger (Hakiem) voll Achtsamkeit und als ein Beschützer (Hafiz) voll Umsicht und als ein Leiter (Müdebbir) voll Fürsorge und als ein Lehrer (Mürebbi) voll Zärtlichkeit und als ein Anmutiger (Latif) alle diese Werke, der gesagt hat:

»Wenn die Blätter ausgebreitet werden...« (Sure 81, 10)

Man möge nun ähnliche Qur'antellen zum Vergleich heranziehen und Möglichkeiten ausdeuten! Um eine Hilfestellung zu geben, wollen wir noch hinzufügen, dass der Vers:

»Wenn die Sonne zusammengefaltet wird...« (Sure 81, 1)

mit dem Ausdruck zusammenfalten, umhüllen (tekvir) auf das folgende glänzende Beispiel hinweist und auf dessen Entsprechung anspielt:

Erstens: In der Tat hat Gott der Gerechte die Schleier des Nicht-Seins, des Äthers und des Himmels geöffnet, um die Sonne einer diamantenen Lampe gleich aus der Schatzkammer seiner Barmherzigkeit zur Erleuchtung der Welt hervorzuholen und der Welt zu zeigen. Nachdem diese Welt geschlossen worden ist, wird Er diesen Juwel wieder in seine Schleier einhüllen und zurückbringen.

Zweitens: Man kann die Sonne auch als eine Art Beamten betrachten, der damit beauftragt ist, die guten Eigenschaften des Lichtes auszuteilen und dafür Sorge zu tragen, dass es sich hier auf Erden mit der Finsternis abwechselt. Zwar sammelt nun dieser Beamte jeden Abend sein Gut ein und verbirgt sich; es kann aber auch sein, dass sein Geschäft durch den Schleier einer Wolke vermindert wird; oder es kann sein, dass der Mond zu einem Schleier vor ihrem Antlitz wird und ihn in seinem Dienst zum Teil behindert. So wie er nun seine Güter und das Buch seiner Taten einsammelt, so wird er sicherlich auch einmal von seinen Pflichten entbunden werden. Und es wird zu ihm gesagt werden: »Auf! Fahre nun zur Hölle hinab und verbrenne dort diejenigen, die dich angebetet und so mit ihrer Treulosigkeit eine gehorsame Dienerin wie dich verspottet haben!« So trägt sie den Erlass (ferman) vor:

»Wenn die Sonne zusammengefaltet wird...« (Sure 81, 1)
kein Ton