Fünfundzwanzigstes Wort | Fünfundzwanzigstes Wort | 20
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So weist denn dieser Vers mit dem Ausdruck: »Die Engel mit Flügeln zu versehen«, was nur ein minderes Geschehen ist, auf die Werkbank hin, wo sich dann die Größe Seiner Macht in ihrem ganzen großen Umfang und in ihrer Allgemeingültigkeit herausstellt. Mit dem Ausdruck:

»Wahrlich, Allah hat Macht über alle Dinge.« (Sure 35, 1)

untersucht er dies zugleich und befestigt es.

Zehntens, eine Anmerkung zur sprachlichen Brillanz: Es kommt gelegentlich vor, dass eine Ayah, Werke menschlichen Ungehorsams gegenüber Gott erwähnt, ihn deswegen unter einer strengen Androhung zurechtweist. Damit er aber unter dieser strengen Androhung nicht in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit verfällt, schließt sie sodann, auf seine Barmherzigkeit verweisend, mit einem Teil Seiner Namen ab, die ihn nun wieder trösten. Zum Beispiel:

»Sprich: Gäbe es neben Ihm noch andere Götter, wie sie sagen, dann müssten diese doch nach einem Weg trachten, zu dem Herrn des Thrones zu gelangen. Lob sei Ihm! Hoch und erhaben ist Er über das, was sie da behaupten! Es preisen Ihn die sieben Himmel und die Erde und wer darinnen ist. Es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobpreist. Doch versteht ihr nicht ihre Lobpreisung. Siehe, Er ist milde und verzeihend.« (Sure 17, 42-44)

Diese Ayah sagt also nun: Sprich: Gäbe es in Seinem Eigentum noch einen Teilhaber, wie ihr behauptet, würde er mit Sicherheit die Hand nach dem Thron der Herrschaft Gottes ausstrecken und eine solche Unordnung hervorrufen, dass die Spuren seiner Einmischung sichtbar werden würden. Jedoch preisen alle Geschöpfe, im Allgemeinen wie im Besonderen, angefangen von den sieben Himmeln bis hin zu den mikroskopisch kleinen Lebewesen, die kleinen und die großen, mit den Zungen der Erscheinungen und Ornamente aller Namen, die an ihnen sichtbar werden, denjenigen, der diese Schönen Namen in Seiner Majestät trägt, und erklären Ihn frei von irgendeinem, der Sein Teilhaber oder Ihm ebenbürtig sein könnte. Wie der Himmel Ihn mit den lichtausstrahlenden Worten, die Sonnen und Sterne genannt werden, mit seiner Zweckmäßigkeit und Wohlordnung verherrlicht und für Seine Einheit und Gegenwart Zeugnis ablegt und auch die Atmosphäre Ihn mit Worten der Wolken, der Blitze, des Donners und der Regentropfen preist und verherrlicht und für Seine Einheit und Gegenwart Zeugnis ablegt, genauso preist die Erde mit allem, was unter ihr und über ihr ist, in lebendigen Worten, die Tiere und Pflanzen heißen, den majestätischen Schöpfer und Seine Einheit (Tauhid). Jeder Baum auf ihr preist Ihn wiederum mit Worten gleich Blättern, Blüten und Früchten und bezeugt Seine Einheit. Genauso preist auch das kleinste Geschöpf, das winzigste Kunstwerk, trotz seiner Kleinheit, seiner Winzigkeit, durch die Ornamente und Eigenschaften, die es trägt und die auf sehr viele alles umfassende (d.h. einen Partner ausschließende) Namen hinweisen, den Träger in Seiner Majestät und bezeugt Seine Allgegenwart (Vahdaniyyet). Was ist im Gegensatz zu all dem, der Unglaube und die Abgötterei, in die der Mensch verfällt, der eine Zusammenfassung dieses Kosmos, sein Ergebnis und seine kostbarste Frucht ist, ein teurer Beauftragter Gottes (Khalif) in diesem Kosmos, in dem alle Geschöpfe im Einklang, gemeinsam und in gleicher Sprache den majestätischen Schöpfer preisen und Seine Einheit und Allgegenwart bezeugen und dadurch ihre Geschöpfespflicht in der ihnen entsprechenden Art in vollkommenem Gehorsam erfüllen, für eine Hässlichkeit und in welchem Grade verdient er dafür seine Strafe! Um ihn nicht ganz und gar in Verzweiflung zu stürzen, und um die Weisheit, die darin liegt, zu zeigen, dass der Zornige (Qahhar) in Seiner Majestät zu solch einem grenzenlosen Verbrechen und einer solch unendlich hässlichen Rebellion eine Möglichkeit gibt und den Kosmos über seinem Kopf nicht zerschlägt und zerstört, sagt der Vers:

»Siehe, Er ist milde und verzeihend.« (Sure 17, 44)
kein Ton