Fünfundzwanzigstes Wort | Fünfundzwanzigstes Wort | 21
(1-51)

Mit diesem Abschluss zeigt (diese Ayah) den Sinn dieser Fristgewährung und lässt das Tor zu einer Hoffnung offen.
So verstehe denn nun auf Grund der zehn auf dieses Wunder hinweisenden Zeichen, dass es in den Zusammenfassungen am Ende der Qur'anverse, neben vielen Spuren der rechten Leitung viele Blitze gibt, die dieses Wunder aufzeigen, sodass die größten und genialsten Dichter, in Anbetracht dieser einzigartigen Stilarten vollkommen verwundert und so begeistert waren, dass sie voll Staunen ganz und gar überwältigt sagten:

»Das ist kein Menschenwort.«

Sie glaubten an

»Es ist nichts anderes als eine Offenbarung, die offenbart wird.« (Sure 53, 4)

mit einer Gewissheit , die sie selbst erlebt und gelebt hatten. Also beinhalten manche Verse neben allen obenerwähnten Zeichen noch viele andere Eigenschaften, die hier nicht unser Thema betreffen. Aus der Sammlung dieser Eigenschaften wird ein so wunderbares, vollendetes Ornament erkennbar, dass es selbst noch ein Blinder sehen kann.

Das dritte Licht des Zweiten Strahls ist folgendes: Der Qur'an bietet keine Vergleichsmöglichkeit mit irgendeinem anderen Wort, ist unvergleichbar mit anderen Worten. Denn die verschiedenen Ebenen eines Wortes ergeben sich hinsichtlich seiner Erhabenheit, Kraft und Schönheit aus vier Quellen. Eine davon ist sein Sprecher (mutekellim). Eine andere ist der Angesprochene (muhatab). Eine weitere ist seine Absicht (maqsad). Eine letzte ist sein Niveau (maqam). Es ist keineswegs so, wie es die Literaten sagen, die nur den literarischen Wert (maqam) ins Auge fassen. Weil dies aber so ist, frage dich bei einem Wort: »Wer sagte es? Wem wurde es gesagt? In welcher Absicht wurde es gesagt? Wie seriös (maqam) war es gemeint?« Bleibe nicht dabei stehen, nur das Wort allein zu betrachten. Da ein Wort nun einmal seine Kraft, seine Schönheit aus diesen vier Quellen schöpft, erkennt man, sobald man der Quelle des Qur'an seine Beachtung schenkt, den Grad seiner sprachlichen Brillanz, seiner Erhabenheit und seine Schönheit. Da nun einmal ein Wort (kelam) abhängig ist von dem, der es sagt (mutekellim), so beinhaltet dieses Wort auch, sobald es sich dabei um ein Gebot oder ein Verbot handelt, zugleich Willenskraft und Macht entsprechend dem Rang des Sprechers. Dann wird das Wort so stark, dass es keinen Widerstand mehr duldet. Es wirkt wie der elektrische Strom. Dementsprechend steigert sich auch die Erhabenheit und Kraft eines Wortes. Zum Beispiel:

»Oh Erde, verschlinge dein Wasser, und, oh Himmel, halt ein!« (Sure 11, 44)

Das heißt: »Oh Erde, deine Aufgabe ist beendet. Verschlinge dein Wasser! Oh Himmel, deine Dienste sind nicht mehr erforderlich. Stelle den Regen ein!« Ein anderes Beispiel:

»Und Er sagte zum Himmel und zur Erde: kommt her, freiwillig oder widerwillig! Sie sagten: Wir kommen freiwillig.« (Sure 41, 11)
kein Ton