Zwölfte Hoffnung
________________________________________In einer Zeit, in der ich im Kreis Barla von der Provinzhauptstadt Isparta in einer Gefangenschaft voller Schikanen unter dem Namen Verbannung in der Fremde, allein, ohne Verwandte in einem Dorf, in einem Zustand, in dem mir der Briefverkehr und der Umgang mit der Außenwelt untersagt war, in der ich sowohl krank war, als auch alt und elend, hatte Gott der Gerechte mir aus Seiner vollkommenen Güte ein Licht, das sich auf die feinsinnigen Geheimnisse des weisen Qur’an bezieht, zum Anlass der Tröstung geschenkt. In ihm versuchte ich diesen bitteren, schmerzhaften Zustand, in dem ich mich befand, zu vergessen. Ich konnte meine Heimat, meine Freunde und meine Verwandten vergessen. Aber ich konnte »zu meinem Kummer« einen nicht vergessen. Es war mein verstorbener Neffe, der gleichzeitig mein Adoptivkind, mein opferwilligster Schüler, mein mutigster Freund war, Abdurrahman. (Möge Gott sich seiner erbarmen!) Vor sechs, sieben Jahren hatten die Umstände uns getrennt. Weder wusste er, wo ich war, sodass er mir zu Hilfe eilen und mich trösten konnte, noch wusste ich von seiner Lage, sodass ich ihm keinen Brief schreiben und ihm mein Herz nicht ausschütten konnte. Ich brauchte nun einmal in meinem Alter solch einen opferwilligen und getreuen (Helfer). Später brachte mir jemand einen Brief. Ich öffnete ihn und sah, dass er die wahre Lage von Abdurrahman genau zeigte. Ein Abschnitt aus seinem Brief, in dem sich drei Wunder zeigten, wurde in die Sammlung des »Siebenundzwanzigsten Briefes« eingereiht. Über diesen Brief musste ich damals sehr weinen und muss ich auch in diesem Moment immer noch weinen. Der verstorbene Abdurrahman (möge Gott sich seiner erbarmen!) schrieb in seinem Brief sehr ernsthaft und aufrichtig, dass ihm die Lust an dieser Welt zum Ekel geworden war und mich zu erreichen sein größter Wunsch war. Wie ich ihn versorgt hatte, als er noch klein war, so wollte nun auch er mir in meinem Alter dienen. Außerdem wollte er mir bei meiner wahren Aufgabe in dieser Welt, der Veröffentlichung der feinsinnigen Geheimnisse des Qur’an, mit seiner geschickten Feder, helfen. Er schrieb sogar in seinem Brief: »Schicke mir zwanzig oder dreißig Abhandlungen. Ich will zwanzig, dreißig Exemplare selbst abschreiben und andere beauftragen, sie (handschriftlich) zu vervielfältigen.«