Abhandlung über die Natur | Abhandlung über die Natur | 55
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Auch wir sollten, wenn wir dieses Bittgebet sprechen, unsere erste Absicht auf die Heilung der innerlichen und geistigen Wunden richten, die von der Sünde herrühren.

Was körperliche Krankheiten angeht, sollten wir Zuflucht vor ihnen suchen, wenn sie uns an der Anbetung hindern. Aber wir sollten Zuflucht suchen nicht protestierend und anklagend, sondern demütig und bittend. Wenn wir Gott als unseren Hernn anerkennen, müssen wir auch auf uns nehmen, was Er uns aIs unser Herr auflädt. Es wäre Kritik am Schicksal, Anklage gegen Gottes Gnade, wenn wir in einer Weise jammerten und klagten, die Widerspruch gegen Schicksal und Bestimmung bedeutete. Wer das Schicksal kritiseiren will, schlägt mit dem Kopf auf den Amboß und zerbricht. Wer Gottes Gnade anklagt, wird sie verlieren. Wer mit einer gebrochenen Hand Rache nahmen wollte, würde der Hand nur mehr schaden. Gleichfalls verstärkt man nur sein Unglück, wenn man von Unglück betroffen ist und darauf mit protestierender Anklage und Besorgnis reagiert.

Zum Zweiten: Materielles Unglück wächst, wenn man es als großes betrachtet und wird klein, wenn man es als klein ansieht. Zum Beispiel, wenn man nachts träumt, wächst und schwillt der Traum an, wenn man ihn beachtet. Tut man es nicht, verschwindet er. Will man einen Bienenschwarm abwehren, so werden die Bienen nur angriffslustiger, während sie verschwinden, wenn man sie nicht beachtet. So wird materielles Unglück wachsen, wenn man es als groß und bedeutsam ansieht. Es wird aus Angst vom Körper ins Herz dringen. Das Ergebnis wird ein inneres Bedrängnis sein, an das sich das äußere Unglück festklammert um fortzubestehen. Wird die Angst aberaus Ergebenheit und Gottvertrauen vertrieben, wird auch das materielle Unglück langsam abnehmen, austrocknen, verschwinden, gerade wie ein Baum, dessen Wurzeln man abgetrennt hat. Ich habe einmal ein Gedicht verfaßt, um diese Wahrheit zu beschreiben:

Laß, du Ärmster, deine Klagen. Gottvertrauen sei dein Schutz

Klage führt nyyr zu neuem Leid, Leid das ist dein Grabgesang.

Finde den Weg zum Ursprung des Leides, so wird dein Leid zur Freude

Aber wenn du Ihn nicht findest, gleicht die Welt einem ewig grausamen Bild

Du, der du am Leid der Welt leidest, warum klagst du über Schmerz?

Nimm Zuflucht bei Got

Lache dem Leid ins Gesicht. Das Leid wird auch lächeln und lächelnd vergehen.

Laß, du Ärmster, deine Klagen. Gottvertrauen sei dein Schutz

Klage fyihrt nur zu neuem Leid, Leid das ist dein Grabgesang

Finde den Weg zum Ursprung des Leides, so wird dein Leid zur Freude

Aber wenn du Ihn nicht fyndest, Gleicht die Welt einem ewig grausamen Bild

Du, der du am Leid der Welt leidest, warum klagst du über Schmerz?Nimm Zuflucht bei Gott

Lache dem Leid ins Gesicht. Das Leid wird auch lächeln und lächelnd vergehen

Wenn man im Zweikampf den schrecklichen Feind anlächelt, wird er versöhnlich werden, wird seine Feindseligkeit lächerlich erscheinen, zusammensinken und vergehen.

kein Ton