Wegweiser für die Jugend | Wegweiser für die Jugend | 23
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Oh ihr Armen, die ihr ins Unglilck des Kerkers gestürzt worden seid! Da euch nun einmal die Welt beweint, und euch das Leben bitter geworden ist, müßt ihr euch nun darum bemühen, daß euch nicht auch noch das Jenseits beweint. sondern euch ein ewiges Leben lächelt, es euch süß werde, und ihr so aus eurem Kerker einen Nutzen zieht. So wie angesichts des Feindes eine Stunde Wache unter schwierigen Umstä nden manchmal einem Jahr Anbetung gleich gewertet wird, genauso wird für euch unter diesen schwierigen Bedingungen jede Stunde, die ihr euch um das Gebet bemüht, vielen Stunden gleich, und eure Mühen wenden sich in Erbarmen.

Meine lieben, treuen Brüder.

den in das Unglück des Kerkers Gestürzten und denen, die ihnen von Außen kommend in Güte und Treue Nahrung und Hilfe bringen, möchte ich «Drei Punkte» zu ihrem besonderen Trost, erklären.

Erster Punkt: Die im Kerker verbrachten Tage des Lebens können für den, der jeden Tag verdienstvoll zu gestalten vermag zu zehn Tagen Anbetung werden, und wer die vergänglichen Stunden umzuwandeln versteht. dem werden sie in ihren Früchten zu b1eibenden Stunden für die Seele, und er kann sich in diesen fünf oder zehn Jahren Strafe vor Millionen Jahren einer ewigen Kerkerhaft retten. So besteht denn die Bedingung dafür, diesen so grußen und so wertvollen Gewinn zu erwerben darin, daß man das Gebet verrichtet, die Sünden bereut, welche die Ursache dieser Gefängnisstrafe waren, und Dank sagt in Geduld. Es istja schon das Gefängnis ein Hindernis gegenüber so vielen Sünden und läßt eine Gelegenheit dazu nicht entstehen.

Zweiter Punkt: Das Ende einer Freude ist ein Schmerz, so wie das Ende eines Schmerzes Freude ist. Jeder, der sich vergangener, froher und freudiger Tage erinnert. verspürt im Seufzen seiner Seele einen Schmerz über den Verlust und sagt: «Oh, weh!» Wenn er sich seiner vergangenen unglücklichen, leidvollen Tage erinnert. versptürt er über ihrem Entschwinden eine Freude in seiner Seele. sodaß er sagt: «Elhamdillillah, dieses Unglück hat einen Verdienst mit sich gebracht und ist vorübergegangen.» Freudig atmet er auf. Das heißt also, daß eine Stunde vorübergehender Schmerzen in der Seele eine geistige Freude hinterlä ß t und eine frohe Stunde im Gegenteil einen Schmerz zurücklä ß t.

kein Ton