Wegweiser für die Jugend | Wegweiser für die Jugend | 24
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Da dies nun einmal eine Tatsache ist. und da nun einmal die Stunden eines vergangenen Unglücks zusammen mit ihren Schmerzen entschwunden und in Nichts zerronnen sind, die Tage künftigen Unheils ein Nichts und nicht vorhanden sind, es im Nichts keinen Schmerz gibt und ein Schmerz aus dem Nichtsein nicht kommen kann, so wä hre es, wenn zum Beispiel jemand, aus der Möglichkeit heraus in einigen Tagen Hunger und Durst zu leiden, heute schon in dieser Vorstellung fort und fort Brot äße und Wasser trä nke, doch sicherlich ein Irrsinn. In gleicher Weise, wäre dies doch sicherlich auch ein Irrsinn. wollte er jetzt schon an die Stunden vergangener und kommender Schmerzen, die nicht mehr oder noch nicht da sind, denken und sich ungeduldig zeigen, die Fehler seiner Seele außerachtlassen, stattdessen aber «Ach und Weh!» seufzen, und Gott deswegen anklagen.

Verausgabt man nicht die Kraft seiner Geduld nach rechts und links, das heißt für Vergangenes und Zukünftiges, bewahrt sie stattdessen für die gegenwä rtige Stunde und den heutigen Tag. so genügt das. Das Unbehagen geht von zehn auf eins zurück. Wenn ich mich auch keineswegs darüber beklagen will, so hat mir doch in dieser dritten schule des ägyptischen Joseph, nach einigen Tagen im Unglück meiner körperlichen und geistigen Bedrängnis und Krankheiet, bezsonders der Verzweiflung darüber, daß man mir den Dienst an der Risale-i Nur unmöglich gemacht hat, und der zermürbenden Unruhe in meinem Herzen und in meiner Seele die Gnade Gottes diese obige Wahrheit aufgezeigt. Auch ich bin in der Plage meiner Krankheit und meiner Gefangenschaft zufrieden, denn «Für den, der so wie ich. hitflos an der Schwelle zum Grabe eine Stunde in Gottvergessenheit vorübergehen lassen könnte, ist es ein großer Gewinn, daraus zehn Stunden der Anbetung zu machen,«habe ich gesagt und dafür gedankt.

Dritter Punkt: Den Gefangenen in Liebe zu helfen und zu dienen. ihnen den notwendigen Lebensunterhalt zukommen zu lassen, die Wunden und Schmerzen ihrer Seele mit dem Balsam der Tröstung zu lindrn, ist mit wenig Mühe eine verdienstvolle Handlung, und ihnen die Speisen zu reichen, die ihnen von außen gebrcht werden, wird diesen Wä chtern und denen, die innerhalb wie außerhalb mit den Wächtern zusammenarbeiten, einem Almosen gleich, in das Buch ihrer guten Werke eingetragen. Ist insbesondere der Unglückliche noch dazu alt oder krank oder arm oder ein Fremdling, so vermehrt sich der Lohn solcher wohltätigen. einem Almosen gleichenden Handlungen noch beträ chtlich.So ist die Bedingung für ein so hohes Verdienst die Verrichtung der vorgeschriebenen Gebete, damit dieser Dienst um Gottes Willen sein solle.

kein Ton