Wegweiser für die Jugend | Wegweiser für die Jugend | 25
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Zudem ist es noch eine Bedinugung, in Treue, mit Liebe und Freude.jedoch ohne einen Dank zu erwarten, zu einer solchen Hilfeleistung zu eilen.

Oh meine Mitgefangenen und Brüder im Glauben!

Um euch sowohl vor den Qualen in dieser Well als auch vor den Qualen in jener zu erretten, ist mir in meinem Herzen eine Ermahnung zuteil geworden, euch die folgende Wahrheit zu erklären:

Beispiel: Es habe jemand eines anderen Bruder oder Verwandten ge getötet. Diese eine Minute der Befriedigung seiner Rachegelüste durch einen Mord zieht sowohl Millionen von Minuten in Herzensqualen als auch eine Gefä ngnisstrafe nach sich. Zudem sind die Verwandten des Ermordeten durch Rachegedanken und Vorstellungen. die stä ndig um ihre Feinde kreisen, um den Reiz des Daseins gebracht, und haben ihre Freude am leben verloren. So leiden sie einerseits unter Furcht und andererseits quälen sie sich noch in ihrem Zorn. Dagegen gibt es nur ein Mittel. und das heißt: Dem Befehl des Qur’an entsprechend, und so wie es Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit, das Wohl und menschlich wie islamisch richtiges Verhalten empfiehlt und erfordert, Frieden zu schließen und sich zu versöhnen.

Wahrhaftigkeit und Wohlverhalten bedeuten in der Tat den Frieden. Denn es gibt nur eine Todesstunde, und die verschiebt sich nicht. Jener Ermordete hätte injedem Falle nicht längerals bis zum Eintritt seiner Todesstunde verweilen können. Was aber den Mörder betrifft, so ist er zu einem Werkzeug göttlicher Vorausschau geworden. Wo es keine Versöhnung gibt, leiden beide Seiten stä ndig unter der Geißel der Blutrache und der Furcht vor ihr. Darum befiehlt der islamische Glaube:«Mehr als drei Tage solt ein Glä ulubiger einem anderen Gläubigen nicht zürnen.»

Besonders aber dann, wenn dieser Mord nicht die Folge einer Feindschaft oder haß erfüllter Rachegedanken war, wenn jemand als ein Werkzeug der Zwietracht dazu aufgehetzt hatte. ist es dringend notwendig, sich rasch wieder zu versöhnen, sonst wird aus dem Unglück eines einzelnen eine allgemeine Tragödie und setzt sich so fort. Schließt man aber miteinander Frieden, und bereut der Mörder seine Tat und betet immer wieder für sein Opfer, dann werden beide Seiten ein hohes Verdienst erwerben und einander wie Brüder werden.

So gewinnt man im Glauben gleich mehrere Brüder anstelle des einen Dahingeschiedenen. Dort wo man sich der göttlichen Vorausschau anvertraut, in das Geschehene und in den Willen Gottes ergibt, seinem Feinde verzeiht, dort wird man, da nun einmal alle die Lektionen aus der Risale-i Nur gehört haben sicherlich auch jeglichen Groll untereinander aufgeben, was,ja das Wohlverhalten des Einzelnen und die Befriedung aller als auch die Brüderlichkeit nach der Lehre der «Lichter» erfordert.

kein Ton