DIE AUFERSTEHUNG | DIE AUFERSTEHUNG | 32
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Betrachte nun diese Wahrheit durch das Fernrohr des folgenden Gleichnisses! Du bist, beispielsweise, unterwegs. Da siehst du an deinem Wege eine Herberge liegen. Ein grosser Herr hat sie denen erbaut, die als Gäste zu ihm kommen. Damit seine Gäste sich dort eine Nacht lang aufhalten und einen Eindruck gewinnen können, gibt er für die Ausstattung Seiner Herberge Millionen Taler aus. Aber es gibt unter den Gästen nur sehr wenige, welche die Ausstattung des Hauses einige Augenblicke betrachten, für kurze Zeit ein wenig von den dargebotenen Wohltaten geniessen, während die meisten ungesättigt von dannen gehen. Jedoch fotografiert ein jeder Gast die Dinge in dieser Herberge mit seiner eigenen Kamera und nimmt die Bilder mit sich. Und auch die Diener dieses grossen Herrn machen sich sehr sorgfältig ein Bild von den Handlungen Seiner Gäste und bewahren es auf. Ausserdem siehst du, dass dieser Herr täglich einen grossen Teil Seiner wertvollen Ausstattung zerstört, um für die neu ankommenden Gäste das Haus wieder neu einzurichten.

Ja bleibt denn noch, nachdem du dies gesehen hast, ein Zweifel daran, dass der Herr, der diese Herberge am Wege erbaut hat, ewige, erhabene Wohnstätten und dazu noch unerschöpfliche, sehr wertvolle Schätze besitzt und dabei noch von einer beständigen, sehr grossen Freigebigkeit ist! Mit der Gastfreundschaft, die ER in dieser Herberge bezeigt, möchte ER in Seinen Gästen einen Hunger nach den Dingen wecken, die ER besitzt. Dadurch weckt ER in ihnen das Verlangen nach den Geschenken, die ER für sie bereit hält. Nach all dem Gesagten wirst du nun aus den Geschehnissen in jeder diesseitigen Herberge die folgenden neun Grundsätze verstehen können, wenn du nicht trunken sondern aufmerksam bist.

1. Grundsatz: Du verstehst, dass diese Welt, die einer Herberge gleicht, nicht für sich selbst da ist... Es ist auch unmöglich, dass sie sich selbst diese Form gegeben hat. Sie ist vielmehr ein Gasthaus, das mit Weisheit geschaffen wurde, damit die Scharen der Geschöpfe dorthin kommen und sich darin aufhalten können, bevor sie wieder weiterziehen.

2. Grundsatz: Du verstehst auch, dass die Bewohner dieser Herberge Gäste sind. Ihr freigebiger Herr lädt sie in das Haus des Friedens ein.

3. Grundsatz: Du verstehst auch, dass der Schmuck, mit dem diese Welt ausgestattet ist, nicht nur dem Vergnügen und dem Zeitvertreib dient. Denn diente er auch eine Zeitland dem Genuss, so verursachte doch seine Aufgabe einen Schmerz für lange Zeit. Er gleicht einer Kostprobe, die den Appetit anregt, ohne ihn zu befriedigen. Denn entweder ist er selbst nur von kurzem Bestand, oder aber dein eigenes Leben dauert nur kurze Zeit. Es reicht nicht zur Befriedigung. Das heisst, sein Wert ist zwar hoch, aber nur von kurzer Dauer. Dieser Schmuck dient zur Belehrung, verlangt unsere Dankbarkeit. Er dient der Nachfrage nach den beständigen Originalen. Er dient anderen, hocherhabenen Zielen... (Anm 1).

kein Ton