DIE AUFERSTEHUNG | DIE AUFERSTEHUNG | 38
(1-79)

Und obwohl sie ihre Gestalt im Verlaufe ihres Lebens verändern, verharrt doch jedes von ihnen in einem Zustande der Ordnung und bleibt auch dieser gesamte Ablauf unter dem Gesetz der Ordnung. Wir sehen auch, dass der majestätische Beschützer (Hafiz-i Zulcelal) mancherlei Bilder und Gestalten eines jeden Dinges, dessen Leben mit der Erfüllung seiner Aufgabe zu Ende gegangen ist und das diese bezeugte Welt (alem-i schehadet) scheidend verlassen hat, in einem Gedächtnis gleich einer wohlgehüteten Tafel eingewebt und aufgeschrieben und so in Form ihrer Urbilder gespeichert hat und so auch einen Abriss seines Lebens, in einem Samenkorn, wie auch in dessen Frucht. So verleiht ER ihnen in den inneren und äusseren Spiegeln Beständigkeit. Das Gedächnis des Menschen, die Frucht eines Baumes, der Kern einer Frucht, der Samen einer Blume zeigen zum Beispiel den ungeheuren Geltungsbereich dieses Gesetzes der Konservierung. Siehst du nicht, dass alle blüten- und früchtetragenden Gewächse eines ungeheuren Frühlings und das Verzeichnis ihrer Taten in der ihnen gemässen Form, die Gesetze ihres Wachstums und die Urbilder ihrer Form dadurch erhalten werden, dass ER sie in dem engbegrenzten Raum eines Samenkorns einschreibt? In einem zweiten Frühling gibt ER die Liste ihrer Tatenaufgrund einer ihnen entsprechenden Abrechnung heraus und gestaltet in vollkommener Ordnung und Weisheit eine neu ungeheure Welt des Frühlings und Zeigt so, in was für einem gewaltigen Umfang die Beschützung und Bewahrung zur Auswirkung kommt. Wenn also nun bei so vergänglichen, wertlosen, unbeständigen und bedeutungslosen Dingen eine solche Bewahrung zu beobachten ist, wäre es denn dann überhaupt noch möglich, dass die Taten des Menschen, die in der Welt des Unsichtbaren, der jenseitigen Welt, in der Welt der Seelen und der Geister, unter dem Aspekt der universalen Herrschaft Gottes bedeutende Früchte bringen, nicht als bedeutungsvoll verbucht würden? Nein, durchaus nicht!

In der Tat wird aus der Art, wie sich diese Beschützung und Bewahrung manifestiert, verständlich, dass der Herr (Malik) allen Seins mit grosser Sorgfalt auf die Verbuchung aller Abläufe in Seinem Reiche achtet. Ausserdem schenkt ER den Pflichten Seiner Herrschaft eine unendlich grosse Auf merksamkeit. Und ER verwendet auch eine sehr grosse Sorgfalt auf die Aufgaben Seiner königlichen Regierung.

Dann wird das Archiv seiner Handlungen geöffnet. Ja wäre es denn überhaupt möglich, dass der Mensch, mit dem Kalifat und einem Unterpfand (= seiner Seele) betraut sein sollte und zu einem Befehlshaber und Zeugen aufgestiegen, der die Universalität der Herrschaft Gottes bezeugt und die Einheit Gottes (Vahdaniyyet) im Reich der Vielheit verkündet,der einen grossen Teil der Schöpfung in Anbetung und Gottesdienst behindert (Anm. d.Ü.: der Mensch stört das Gleichgewicht der Natur), ins Grab hinabsteigen, dort ruhig schlafen und nicht wieder auferweckt werden sollte?! Sollte er nicht nach all seinen kleinen und grossen Taten gefragt werden?! Sollte er nicht zum Versammlungsort der Auferstehung gerufen und vor einem obersten Gerichtshof gestellt werden?! Nein, durchaus nicht!...

kein Ton