Kurze Worte | Kurze Worte | 30
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Und obwohl es sich dabei nur um einen einzigen Baum handelt, trägt dieser doch die verschiedensten Früchte. Dies ist ein Hinweis auf Seine einzigartige Allmacht gleich Seinem Siegel, Seine göttliche Herrschaft (Rububiyet) gleich einem Stempel und das

Königreich Gottes, der Prägung einer Münze gleich: Denn: «Aus einem einzigen Ding alle Dinge hervorzubringen», d.h. aus der gleichen Erde alle Pflanzen und ihre Früchte sprießen zu lassen, aus dem gleichen Wasser alle Tiere zu erschaffen und zugleich «aus allen Dingen ein einziges Ding hervorzubringen». Das heißt, daß die so verschiedenen Arten von Nahrungsmitteln, welche die einzelnen Tiere in sich aufnehmen, in das jeweils spezifische Muskelgewebe dieser Tiere umgewandelt wird. Er strickt Seinen Tieren unabhängig von der Verschiedenheit ihrer Nahrung stets einheitlich die gleiche Haut. Diese und andere ähnliche Werke Seiner Kunst zeigen das private Siegel jener Einen und Einzigartigen (Ehad-y Samed) Persönlichkeit, welche König ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es ist der Ihm eigene Stempel. So trägt ein jedes Ding die unnachahmliche Prägung Seiner Münze. In der Tat ist diese Fähigkeit, aus einem Ding alle Dinge und aus allen Dingen ein einziges Ding hervorzubringen, das persönliche Kennzeichen des Schöpfers aller Dinge und Wunder (ayat) ausschließlich dessen, der der Allmächtige ist über alle Dinge. Was aber die Offenbarung des Schlüssels (tylsym) betrifft, so ist er das Geheimnis des Glaubens, der das Geheimnis hinter der Weisheit der Schöpfung erschließt. Dieser Schlüssel heißt:

«Oh Gott ! Es gibt keinen Gott auß er Allah. Allah ist und auß er Ihm gibt es keinen Gott, Er, der Lebendige, der Beständige.» (2,256)

Wenn sich nun aber der Schlund des Drachens in ein Tor zu einem Garten verwandelt, so bedeutet dies:

Während sich für die Leute des Irrweges und der Auflehnung das Tor zu einer Friedhofswelt öffnet, eng wie der Bauch eines Drachenungeheuers, und vergleichbar einem Kerker inmitten der Einöde einer vergessenen

Welt, öffnet sich für die Leute des Quran und des Glaubens das Tor aus dem Gefängnis dieser Welt hinaus zu den ewigen Gärten und heraus aus diesem Prüffeld zu den Gärten Edens, heraus aus der Mühsal des Lebens zum Erbarmen des Barmherzigen. Und wenn dieser wilde Löwe zu einem vertrauten Diener wird, bzw. sich in ein lammfrommes Pferd verwandelt, so bedeutet dies, daß das Tor für die Leute des Irrweges eine ewige, schmerzliche Trennung von all ihren Lieben (mahbub), noch dazu eine Vertreibung aus ihrem eigenen, imaginären irdischen Paradies, eine Einschließung in den Kerker, das Gefängnis des Grabes inmitten ihrer Einsamkeit und Verlassenheit ist, für die Leute der Rechtleitung und des Quran hingegen ein Fahrzeug, um ihren alten Freunden und all den Lieben, welche in die andere Welt hinübergegangen sind, wieder zu begegnen.

kein Ton