DIE AUFERSTEHUNG | DIE AUFERSTEHUNG | 48
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Die zweite Art der Gerechtigkeit ist negativ und besteht darin, die Ungerechten zur Rechenschaft zu ziehen, Das heisst, das Recht der Ungerechten ist ihre Züchtigung und Strafe, die sie erhalten. Diese Art zeigt sich zwar nicht vollkommen in dieser Welt, es gibt jedoch zahllose Zeichen und Hinweise, welche die Realität dieser Tatsache wahrnehmbar machen. Kurz gesagt: alle Schläge und Strafen, Züchtigungen und Leiden, welche seit den Zeiten des Volkes von Ad und Semud bis heute über die widerspenstigen Völker gekommen sind, zeigen mit unfehlbarer Sicherheit, wie eine hohe und erhabene Gerechtigkeit regiert... Zusammenfassung: Betrachten wir die völlige Ungleichheit zwischen den verschiedenen Handlungsabläufen, wie einerseits das Leben weltweit vereinigt und der Tod rasch wieder trennt, die prunkvollen Versammlungen und eiligen Auflösungen, die gewaltigen Leichenbegängnisse und die grossen Manifestationen, und wie wir andererseits in dieser vergänglichen Welt mit all dem nur für eine kurze Zeit winzige Früchte ernten und nur unbedeutende Zwischenziele erreichen, dann ist dies, als wollten wir einem kleinen Stein Sinn und Weisheit eines grossen Berges zuschreiben, den Sinn eines grossen Berges aber dem eines kleinen Steines gleich erachten. Dies kann aber niemals der Vernunft und Weisheit entsprechend sein.

Mit anderen Worten: Ein derartiger Mangel an Verhältnismässigkeit zwischen allem Sein in dieser Welt und den darin ablaufenden Prozessen und deren auf sie beschränkten Ergebnissen bezeugt mit Sicherheit, dass das Antlitz allen Seins der Welt der Bedeutungen zugewandt ist. Dort wird es seine ihm entsprechenden Früchte ernten und dort werden seine Augen die Heiligen Namen (Gottes) betrachten. Sein Ziel schaut nach jener Welt aus. Während sein Wesen unter dem Boden dieser Erde liegt, entfalten sich seine Urbilder in der Welt der Entsprechungen (alemi Misal). Der Mensch sät hier seinen Fähigkeiten entsprechend aus und wird ausgesät. Im Jenseits bringt er die Ernte ein. Ja betrachtet man das Antlitz der Dinge, das auf die Namen Gottes und auf die jenseitige Welt hin ausgerichtet ist, dann sieht man, dass jedes einzelne Samenkorn ein Wunder der Macht ist und ebenso viele Bestimmungen hat wie ein Baum. Jede einzelne Blüte,die ein Wort der Weisheit ist, hat den gleichen Sinn wie alle Blüten des Baumes und jede einzelne Frucht, die ein Wunderwerk ist und ein Gedicht (manzume) der Barmherzigkeit, enthält so viel Weisheit wie alle Früchte des Baumes. Sie dient uns zur Nahrung, was unter tausenden von Weisheiten nur eine einzige Weisheit ist, vollendet ihre Aufgabe, erfüllt ihren Sinn, stirb und wird in unserem Magen begraben. (Anm.) Anm.: Frage: Wollte jemand sagen: "Warum führst du so oft Blüten und Samen und Früchte als Beispiele an?"

kein Ton