Kurze Worte | Kurze Worte | 34
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Die Nachmittagszeit (asr): Sie gleicht dem Spätsommer, der Zeit der späten Jahre und auch der «Glücklichen Zeit» (asr-y saadet) des Propheten (ASM) der letzten Epoche und erinnert an das Wirken Gottes und die Gnadenerweise des Erbarmers zu allen diesen Zeiten.

Die Abendzeit (maghrib): Sie gleicht der Zeit des Spätherbstes, erinnert daran, daß so viele Geschöpfe nun Abschied nehmen müssen (z.B. Störche, Igel, Mükken usw. - d. Ü.) und auch an den Tod des Menschen und den Untergang der Welt und läßt so das Aufstrahlen der Majestät Gottes verstehen und erweckt so den Menschen aus dem Schlaf der Gottvergessenheit (ghaflet)... warnt ihn...

Die Nachtzeit (i’scha) : Es ist eine dunkle Welt, die alle Spuren der Welt des Tages mit einem schwarzen Leichentuch überdeckt. So deckt auch des Winters weißes Leichentuch das Antlitz der erstorbenen Erde zu. So folgen auch nach dem Tode des Menschen ihm seine letzten Spuren in den Tod nach und verschwinden unter der Decke des Vergessens. So wird auch diese Welt, die ein Ort der Prüfung ist, ganz und gar abgeschlossen werden. An all dies erinnert die Nachtzeit und verkündet so die Majestät Gottes und die Allgewalt Seiner Herrschaft in all Ihrer Majestät und Ihrem ganzen göttlichen Zorn.

Die Mitternacht (gece): Sie erweckt das Verstehen für den Winter, das Grab und die Zwischenwelt, und erinnert den Menschen daran, wie sehr des Menschen Seele (ruh) der Barmherzigkeit des Allerbarmers bedarf.

Das in dieser Zeit verrichtete Gebet (teheccüd) vermittelt einen Begriff davon, ein wie eminent wichtiges Licht es in der Nacht des Grabes und in der Dunkelheit des Zwischenreiches ist und lenkt die Aufmerksamkeit darauf. Es ruft die unzähligen Gnadengaben Gottes des wahren Gebers aller guten Gaben, wie sie in allen diesen Umwandlungen genannt sind, (gemeint sind all die oben angeführten Zeiten - d. Ü.) in Erinnerung und verkündet so, in welchem Grade Er allen Lobpreises und Dankes würdig ist.

Was nun aber den Morgen des nächsten Tages betrifft, so erinnert er an die Wiederauferstehung. Denn so logisch, notwendig und absolut sicher, wie dieser Nacht ihr Morgen und diesem Winter sein Frühling folgt, so folgt auch mit der gleichen Sicherheit der Morgen der Wiederversammlung und die lichte Welt des Frühlings auf das dunkle Reich der Schatten.

kein Ton