Wort | Zweiundzwanzigtes Wort - Tauhid | 426
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Zweitens: Der wahre Glaube an die Einheit Gottes (tauhid) besteht darin, in allen Dingen das Siegel Seiner göttlichen Allmacht, den Stempel Seiner Herrschaft und eine Zeichnung aus Seiner Feder zu erkennen. Dadurch öffnet sich mit jedem Ding unmittelbar ein Fenster zu Seinem Licht. Seine Einheit wird bestätigt, und dass alles der Hand Seiner Macht entspringt und dass es in Seiner Göttlichkeit keinen Partner, in Seiner Herrschaft keinen Helfer gibt und Er aller Dinge Eigentümer ist. So gelangt man zum Glauben mit einer Gewissheit, die an wahrhaftige Gewissheit grenzt, und lebt in einer Art beständiger (göttlicher) Gegenwart.

So möchte denn auch ich in dieser Abhandlung die Strahlen der Wahrheit dieser reinen und erhabenen Einheit (tauhid) aufzeigen und darlegen.

Hinweis: Oh du gottvergessener Anbeter der Ursachen! Die Ursachen sind nur ein Schleier. Denn die Würde und Majestät (Azamet) Gottes erfordern dies. Am Werk ist jedoch die Allmacht dessen, der nichts und niemandes bedarf und dessen aber alles und jedes bedarf (Samed). Denn die Einheit und Majestät (Djelal) Gottes erfordern es und verlangen Seine Souveränität. Die Beamten des Ewigen Sultans sind keine Mitwirkenden in Seiner Königlichen Herrschaft. Sie sind vielmehr die Ausrufer im Königreich Gottes und die ministeriellen Beobachter Seiner Herrschaft. Und diese Beamten, Seine Werkzeuge, dienen dazu, den Ruhm Seiner göttlichen Allmacht und die Majestät Seiner Herrschaft sichtbar werden zu lassen, sodass die schmutzigen Angelegenheiten nicht der Allmacht Gottes angelastet werden können. Gott gleicht nicht einem menschlichen König, der von Schwäche befallen und in der Not seiner Armseligkeit Beamte zu Partnern in seinem Königreich gemacht hat, weil er selbst so schwach und hilfsbedürftig ist. Das also heißt, dass die Ursachen den Zweck zu erfüllen haben, die Ehre Gottes und den Ruhm Seiner Allmacht vor der vordergründigen Betrachtungsweise des Verstandes zu schützen. Denn so wie die beiden Seiten eines Spiegels hat auch jedes Ding seine »königliche (mulk)« Seite, die der bemalten Rückseite des Spiegels vergleichbar ist. Sie kann verschiedene Farben und Formen haben.

kein Ton