Das glaubende ich | Das glaubende ich | 46
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Um zum Schluss zu kommen: Da*der All-Weise Schöpfer für jedes Ding einen passenden Grad der Voll­kommenheit und einen angemessenen Grad des Pracht­glanzes der Existenz bestimmt hat, und da Er jedem Ding die Veranlagung gab, diesen Grad der Vollkom­menheit anzustreben, spornt Er die Dinge/Wesen an. Dieses „Gesetz der Herrschaft Gottes" existiert in allen Pflanzen und Tieren und auch in unbelebten Dingen. Es versetzt einfache Erde in den Rang von Diamanten und zum Grad kostbarer Juwelen. Innerhalb dieser Wahrheit ist die Spitze eines mächtigen „Gesetzes Seiner Herr­schaft (Kanun-u Rububiyet)" erkennbar.

Der Großzügige Schöpfer entlohnt die Tiere, die Er im mächtigen Gesetz der Fortpflanzung beschäftigt, mit einem besonderen Gcnuss als Lohn. Den Tieren, die in anderen seine Herrschaft zeigenden Funktionen beschäf­tigt werden, wie Bienen und Nachtigallen beispielsweise, gibt er als Lohn die Vollkommenheit. Er verleiht ihnen einen Rang, auf dem sie Eifer empfinden und Genuss erhalten. Innerhalb dessen ist die Spitze eines mächtigen „Gesetzes der Großzügigkeit (kanun-u kerem)" er­kennbar.

Und da sich die Vollkommenheit eines jeden Dinges unausweichlich auf die Manifestation eines der Namen des Allmächtigen Gottes bezieht und ein Spiegel für den Namen ist, so entstammt jede Schönheit, die in diesem Ding offenbar ist, aus diesem Namen. Der Name erfor­dert, dass es so ist. Ob das Ding sich dessen bewusst ist oder nicht, im Hinblick auf seine Vollkommenheit ist diese Schönheit erforderlich. Aus dieser Wahrheit kann die Spitze eines höchst mächtigen „Gesetzes der Schönheit und des Schön-Gestaltens (kanun-u tahsin ve cemal)" erkannt werden.

Endet das Leben des Dinges so nimmt der Großzügige Schöpfer, wie es von Seinem Gesetz der Großzügigkeit gefordert wird, den Rang und die Vollkommenheit nicht zurück, die Er gewährt hat, sondern macht die Früchte, Ergebnisse, wahren Bedeutungen und die wirkliche Identität jenes Trägers der Vollkommenheit dauerhaft. So verewigt er beispielsweise die Bedeutungen und Früchte der Vollkommenheit, die Er auf dem Menschen in dieser Welt offenbar werden ließ. Er wird sogar einem dankbaren Gläubigen die Verkörperung des Dankes und Lobes für die vergänglichen Früchte, die der Mensch ge­gessen hat, in der Form einer Paradiesfrucht zurückge­ben. In dieser Wahrheit zeigt sich die Spitze eines mäch­tigen „Gesetzes der Gnade (kanun-u rahmet)".

Da der Unvergleichliche Schöpfer nichts verschwendet, macht Er nichts vergeblich. Er verwendet sogar in den Geschöpfen des Frühlings die materiellen Überreste der Geschöpfe des vorangegangenen Herbstes, die ihre Pflichten erfüllt haben und gestorben sind. Er baut sie in die Körner der neuen Geschöpfe ein. Denn gemäß der Bedeutung von „

Am Tag, da die Erde gegen eine ande­re Erde eingetauscht wird..."
**
und im Hinweis von „...
Die jenseitige Wohnstätte ist wahrlich das (eigent­liche) Leben, wenn sie es nur wüssten" ***

ist es tat­sächlich ein Erfordernis der Weisheit, dass die Teilchen der Erde, die unbelebt und unbewusst sind und wichtige Pflichten in dieser Welt erfüllen, verwendet und einge­baut werden in einigen Gebilden des jenseits, wo die Steine, die Bäume und alle Dinge sicherlich belebt und bewusst sein werden. »
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*Der Satz, der dieses „da" beantwortet, welches die sechs fol­genden kleinen Abschnitte einleitet, befindet sich ein paar Sei ten weiter.
** Koran, 14:4.
*** Koran, 29:64.

kein Ton