Sechsundzwanzigster Blitz | Achte Hoffnung | 7
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Neunte Hoffnung

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Während des ersten Weltkrieges befand ich mich weit weg im nordöstlichen Russland in der Stadt Kostroma in Gefangenschaft. Es befand sich da am Ufer des bekannten Wolgastromes eine kleine Moschee der Tataren. Ich langweilte mich unter den Offizieren, die dort als meine Kameraden mit mir gefangen waren. Es verlangte in mir nach Einsamkeit. Draußen konnte ich nicht ohne Erlaubnis spazieren gehen. Die Tataren leisteten für mich eine Bürgschaft und nahmen mich in diese kleine Moschee am Ufer der Wolga mit. Ich schlief allein in der Moschee. Der Frühling war nahe. In diesen langen und tiefen Nächten im Norden des weiten Landes lag ich sehr lange wach. In diesen dunklen Nächten, in dieser düsteren Fremde, bei dem melancholischen Rauschen der Wolga, in dem klagenden Rinnen des Regens, in dem sehnsuchtsvollen Wehen des Windes wurde ich zumindest vorübergehend aus meinem tiefen, sorglosen Schlaf aufgeweckt. Ich wusste mich überhaupt noch nicht alt. Aber wer den Weltkrieg gesehen hat, der ist alt. Es war, als sei mir das Geheimnis von

kein Ton