Wort | Siebentes Wort - Das Geheimnis des Kosmos | 29
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Was nun aber das andere Heilmittel betrifft, so besteht es aus der Dankbarkeit und der Zufriedenheit, in der sich der Gläubige mit Bitten und Beten auf das Erbarmen des allbarmherzigen Versorgers (Rezzaq) stützt. Ist das nicht so? Es ist wirklich so! Denn wie kann in der Tat einem Gast des freigebigen Gastgebers (Djevvad-i Kerim), der die ganze Erde wie einen Tisch bereitet, den Frühling wie einen Blumenstrauß erschaffen und Seine Blumen über diesen Tisch hinausgestreut hat, seine Armseligkeit und Bedürftigkeit noch länger ein Schmerz und eine Last sein? Vielmehr nimmt seine Armseligkeit und Bedürftigkeit gleich dem Hunger die Gestalt eines Koches an. Ja, um dieses Hungers willen, bemüht er sich sogar noch darum, seine Armseligkeit zu steigern. Aus diesem Grund sind vollkommene Menschen geradezu stolz auf ihre Armut. (Hüte dich, dies nicht falsch zu verstehen! Gegenüber Gott seine Armseligkeit zu empfinden, heißt, zu Ihm zu flehen. Es heißt nicht, seine Armut vor den Leuten zur Schau zu stellen und damit hausieren zu gehen.)

Wenn wir uns nun noch dem Reisevertrag mit seinen Gutscheinen zuwenden, so ist dies die Erfüllung der göttlichen Gebote, allen voran aber die Verrichtung des Gebetes und die Vermeidung der schweren Sünden. Ist das nicht so? Es ist wirklich so. In der Tat kann in Übereinstimmung aller Gelehrten und Gebildeten, der Theologen und Geistlichen und all derer, die einen Sinn für die Wahrheit haben, auf diesem langen und dunklen Weg in die Unendlichkeit der Ewigkeiten nur derjenige Wegzehrung und alles, für die Reise notwendige, ein Licht und ein Reittier (Buraq) erhalten, der die Gebote des Qur’an hält und seine Verbote beachtet. Wenn aber nicht, so sind seine natur- oder sprachwissenschaftliche Schulbildung, alle Kunstfertigkeit und Gelehrsamkeit keine fünf Pfennige mehr wert. Denn der Lichtstrahl der Leuchte der Wissenschaft reicht nur bis an die Pforte des Grabes.

Wohlan denn, oh du meine faule Seele (nefs)! Fünfmal am Tag das Gebet zu verrichten und sich der Sünden (kebair) zu enthalten, wie wenig und einfach und leicht ist das doch! Wie reichlich sind dagegen Gewinn, Frucht und Nutzen, und wie groß und wertvoll sind sie! Das kannst du begreifen, wenn du Verstand hast, und wenn du ihn noch nicht verloren hast. Sage also dem Teufel, zu diesem Mann, der dich zur Sünde verführen, zu seinen Ausschweifungen mitreißen will:

kein Ton