Wort | Achtes Wort - Wesen und Wert des Glauben | 41
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Wenn sich nun aber der Schlund des Drachens in ein Tor zu einem Garten verwandelt, so bedeutet dies:

Während sich für die Leute des Irrweges und der Auflehnung das Tor zu einer Friedhofswelt öffnet, eng wie der Bauch eines Drachenungeheuers, und vergleichbar einem Kerker inmitten der Einöde einer vergessenen Welt, öffnet sich für die Leute des Qur’an und des Glaubens das Tor aus dem Gefängnis dieser Welt hinaus zu den ewigen Gärten und heraus aus diesem Prüffeld zu den Gärten Edens, heraus aus der Mühsal des Lebens zum Erbarmen des Barmherzigen. Und wenn dieser wilde Löwe zu einem vertrauten Diener wird, bzw.

sich in ein lammfrommes Pferd verwandelt, so bedeutet dies, dass das Tor für die Leute des Irrweges eine ewige, schmerzliche Trennung von all ihren Lieben (mahbub), noch dazu eine Vertreibung aus ihrem eigenen, imaginären irdischen Paradies, eine Einschließung in den Kerker, das Gefängnis des Grabes inmitten ihrer Einsamkeit und Verlassenheit ist, für die Leute der Rechtleitung und des Qur’an hingegen ein Fahrzeug, um ihren alten Freunden und all den Lieben, welche in die andere Welt hinübergegangen sind, wieder zu begegnen. Außerdem ist es das Mittel, um in die wahre Heimat und zum Sitz der ewigen Glückseligkeit zu gelangen. Und weiter ist es eine Einladung in die Gärten Edens, heraus aus dem Kerker dieser Welt. Darüber hinaus ist der Tod auch der Augenblick, in dem wir von der Gnade des allbarmherzigen Erbarmers den Lohn für die Dienste, die wir Ihm geleistet haben, in Empfang nehmen. Und schließlich ist er die Befreiung von einer lebenslangen Verpflichtung, sich zu mühen und zu plagen. Und endlich bringt er den Feierabend, nachdem der Dienst abgeleistet, die Prüfungen bestanden, die Übungen beendet und alle Vorschriften erfüllt worden sind...

Zusammenfassung: Wer auch immer sein Hauptaugenmerk nur auf dieses vergängliche Leben gerichtet hält, der mag äußerlich betrachtet in einem Paradies leben, innerlich ist es die Hölle. Und wer auch immer sich ernsthaft um ein ewiges Leben bemüht, dessen Leben wird glücklich in beiden Welten, in dieser und in jener Welt. Wie schlimm auch immer seine Welt sein mag und wie sehr sie ihn auch bedrückt, so betrachtet er sie dennoch guten Mutes und frohen Sinnes, weil er in ihr einen Wartesaal und einen Vorraum des Paradieses sieht, erträgt sie auf diese Weise und geduldet sich in Dankbarkeit.

kein Ton