Wort | Achtes Wort - Wesen und Wert des Glauben | 38
(32-42)

Dafür ein Beispiel: Wenn sich ein Mann zur Sommerzeit in einem schönen Garten inmitten seiner Freunde nicht damit begnügt, an einem geselligen Mahl teilzunehmen, es sich gemütlich zu machen und zu genießen, stattdessen seine Sinne mit unreinem Rauschtrank vernebelt und nun in der Vorstellung lebt, er befände sich mitten im Winter hungrig und nackt unter Wölfen und nun zu schreien und zu weinen beginnt, so versteht es sich von selbst, dass er kein Mitleid (shefqat) verdient. Er tut sich selbst Unrecht. Er sieht Wölfe in seinen Freunden und beleidigt sie. So ist also die Lage dieses Unglückseligen genauso wie im obigen Beispiel. Was aber den Glücklichen betrifft, so sieht er die Wirklichkeit. Die Wirklichkeit ist aber schön. Indem er die Wirklichkeit der Wahrheit gemäß als schön erkennt, gibt er jener Vollendung (kemal) die Ehre, welche dem Herrn (sahib) über alle Wahrheit zu eigen ist. So ist er auch würdig Seines Erbarmens. So offenbart sich hier der Sinn des Lehrsatzes aus dem Qur’an: »Wisse, dass das Böse aus dir selbst, das Gute aber von Allah kommt.« Ziehst du nun weitere, ähnliche Unterschiede zum Vergleich heran, so wirst du verstehen, dass die eigenwillige Seele (nefs-i emmare) des ersteren, ihm innerlich (manevi) Höllenqualen bereitet. Für den anderen aber manifestieren sich durch dessen gute Absicht (niyet), seine gute Vorstellungsweise, seinen guten Charakter und seine guten Gedanken (fikr) eine große Güte, eine Glückseligkeit, ein persönliches Charisma und Gottes reichster Segen (feyz).

Oh du meine Seele (nefs)! Und du, oh Mensch, der du gemeinsam mit meiner Seele dieser Erzählung zuhörst!

Wenn du kein unglückseliger Bruder werden willst, vielmehr ein glücklicher Bruder werden möchtest, dann höre auf den Qur’an und folge seiner Weisung! Halte dich fest an ihm! Beachte seine Leitlinien und setze sie in die Praxis um!

kein Ton