Wort | Zweiter Teil eines Briefes zum »Zehnten Wort« | 132
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In ähnlicher Weise würde ihm auch der Verstand, diese wertvollste unter allen Gnadengaben, sein Herz mit Gedanken der Trauer über die Vergangenheit und der Furcht vor der Zukunft wund reiben, ihm in einen Tropfen Freude neun Körnchen Schmerz untermischen und ihm so zur Katastrophe gereichen. Dergleichen aber wäre in hundertfacher Weise unsinnig. Also beweist das irdische Leben mit absoluter Sicherheit den Grundsatz vom Glauben an das Jenseits und stellt uns in jedem Frühling mehr als dreihunderttausend Musterbeispiele der Auferstehung vor Augen. Ja, wäre es denn überhaupt möglich, dass der allmächtige Lenker und Leiter, der in deinem Körper, deinem Garten, deiner Heimat alle für dein Leben notwendigen und geeigneten Werkzeuge und Geräte in Weisheit, Gnade und Barmherzigkeit vorbereitet hat und zu seiner Zeit bereitstellt, ja, sogar um deinen Magen weiß und ihn hört, wenn er in seinem Wunsch nach Leben und Beständigkeit mit einem so ganz privaten Gebet um Nahrung fleht, und mit zahllosen wohlschmeckenden Speisen zeigt, dass Er dieses Gebet auch annimmt und den Magen zufrieden stellt, nicht um dich wüsste, dich nicht sähe, die notwendigen Grundlagen für ein ewiges Leben, welches das höchste Ziel des Menschengeschlechtes ist, nicht vorbereiten sollte? das höchste, wichtigste, würdigste, umfassendste Gebet um das immerwährende Leben des Menschengeschlechtes nicht annehmen, ein jenseitiges Leben nicht einrichten und das Paradies nicht erbauen sollte? dem bedeutendsten Geschöpf im All, ja, König der Welt ein so umfassendes und so starkes Gebet, das um der Bedürfnisse des Men-schengeschlechtes willen in Himmel und Erde wiederhallt, nicht erhören sollte, wo Er doch dem Gebet des kleinen Magens eine Bedeutung zumisst und ihn zufrieden stellt? Sollte Er ihn dahin führen, die Vollkommenheit Seiner Weisheit und Seine unendliche Barmherzigkeit zu leugnen? Keineswegs und hunderttausendmal nein!...

Und wäre es des Weiteren auch noch möglich, dass der, welcher auch noch die ganz und gar verborgene Stimme selbst des kleinsten Lebewesens hört und dessen Schmerz wahrnimmt, ihm Heilung schenkt, seine Bedürfnisse befriedigt, sich in ganzer Liebe und Sorge um es kümmert und dafür sorgt, dass es mit Aufmerksamkeit bedient wird, ihm alle Schöpfung dienstbar macht, danach aber die einem Donner vergleichbar laute Stimme des größten und wertvollsten, beständigen und geliebten Lebens nicht vernehmen sollte!? sein so wichtiges Gebet um Beständigkeit, sein Verlangen und sein Flehen nicht beachten sollte? Das wäre so, als wollte Er einen einzelnen Soldaten mit vollendeter Sorgfalt ausrüsten und versorgen, ein ganzes, großes, stehendes Heer aber vernachlässigen, als könnte Er ein Stäubchen sehen, die Sonne aber nicht sehen! als könne Er das Sirren einer Mücke hören, das Grollen des Donners aber nicht hören! Keineswegs und hunderttausendmal nein!...

kein Ton