Aber er ist ein sehr guter Ingenieur. Er kann gut beobachten und beschreiben. Er ist ein geschickter Chemiker. Er ist ein Goldschmied und ein Juwelier. So hat dieser Mann seine Arbeit entsprechend seinem Handwerk verfasst.
Es hat aber nun der islamische Gelehrte bei seiner Betrachtung sogleich verstanden: »Das ist die Deutliche Schrift, der Weise Qur´an.« So hat diese Gott wohlgefällige Persönlichkeit weder auf die äußere Verzierung Wert gelegt, noch sich mit der künstlerischen Gestaltung der einzelnen Buchstaben beschäftigt. Vielmehr hat er sich mit den Dingen beschäftigt, die millionenfach höher und wertvoller, verdienstlicher und umfassender sind, geistig weit höher stehend und ehrwürdiger als die Dinge, mit denen sein Kollege sich beschäftigt hatte. Denn er hat von seinen heiligen Wahrheiten und von den Lichtern seiner Geheimnisse, die durch seine Ornamente verschleiert worden sind, Kunde gegeben und so eine sehr schöne und ehrwürdige Auslegung verfasst.
Danach haben sie beide ihre Werke dem Ehrenwerten König überbracht und Ihm dargeboten. Der König hat zuerst das Werk des Philosophen zur Hand genommen, es betrachtet und festgestellt: Dieser selbstgefällige Naturanbeter ist sehr fleißig gewesen, doch über den wahren Sinn hat er nichts geschrieben. Von seiner Bedeutung hat er nichts verstanden. Er hat ihn vielmehr entstellt. Er hat sich ihm gegenüber unehrerbietig, ja sogar verächtlich verhalten. Denn er hat den Qur´an, der die Quelle aller Wahrheit ist, als ein Schmuckstück ohne Bedeutung angesehen und ihn, in seiner Bedeutung als wertlos unterschätzt. So hat ihm jener Weise Herrscher mit seinem Werk auf den Kopf geschlagen. Er hat ihn aus seiner Gegenwart verstoßen.
Dann hat er das Werk des anderen, gottgefälligen Gelehrten, der sorgfältig forschte, betrachtet und festgestellt, dass es ein sehr schöner, verdienstvoller Kommentar war und eine Auslegung voll Weisheit, die auf den rechten Weg führt. Da sagte er: »Ausgezeichnet, Barek-a´llah, Gott segne dein Werk.« Es ist dies die Weisheit, deren Urheber man nur als einen Weisen und Gelehrten bezeichnen kann. Was aber seinen Kollegen betrifft, so ist er ein Handwerksmeister, der seine Grenze überschritten hat. Darauf hat Er Befehl erlassen: »Man gebe zehn Goldstücke!« aus Seiner unerschöpflichen Schatzkammer dem Gelehrten für jeden Buchstaben als Belohnung für dessen Werk.