Wort | Dreizehntes Wort - Der Baum des Glaubens | 212
(181-228)

Ein Gläubiger, der ein Mann ist und ein Gewissen hat, wird nicht wegen kleiner, persönlicher Misshelligkeiten oder Vorteile hundert andere leiden lassen. Hat er einen Fehler begangen, soll er schnell um Vergebung bitten.

»Im Namen des Hochgelobten; und fürwahr; es gibt kein Ding, das nicht lobend Ihn preist.«

ragrafB]Meine lieben neu gewonnenen Brüder und seitherigen Mitgefangenen;

Ich bin zu der festen Überzeugung gelangt, dass ein wichtiger Grund für unsere Einlieferung hier gemäß der Gnade Gottes gerade ihr seid. Es geschieht dies nämlich, um euch durch die Tröstungen der »Lichter« und die Glaubenswahrheiten in der Bedrängnis durch das Unglück eurer Gefangenschaft und der Nutzlosigkeit eures Lebens, das euch aus den vielen schädlichen Einflüssen in dieser Welt mit ihrem Kummer und den vergeblichen Sorgen erwächst, seiner Sinnlosigkeit und Verlorenheit und vor einem solchen Weinen im Jenseits, wie es dem Weinen hier im Diesseits gleicht, zu retten und euch so eine vollkommene Tröstung zu bringen. Unter den gegebenen Umständen solltet sicherlich auch ihr, wie die Gefangenen in Denizli und die Nur-Schüler, miteinander Brüder werden. Ihr seht ja: Um zu verhindern, dass ein Messer hereingebracht wird, mit dem ihr euch gegenseitig bedrohen könntet, werden alle Dinge, die von außen herein gebracht werden, das Essen, das Brot und die Suppe, untersucht. Die Wächter, die euch in Treue dienen, geben sich große Mühe. So solltet auch ihr, wenn ihr miteinander zur Pause geht, nicht wie Wölfe und wilde Tiere über einander herfallen.

So sollt ihr denn nun heute, ihr, in deren Adern das Blut derer rollt, die als tapfere Männer geboren wurden, als die neuen Kameraden, mit einer großen, inneren Standhaftigkeit zu euren Oberen sagen: »Gäbe man in unsere Hände nicht nur ein Messer, nein, selbst ein Gewehr oder einen Revolver und gäbe man uns selbst den Befehl dazu, wir würden unseren armen Kameraden, die wie wir im Unglück sitzen, kein Haar krümmen. Auch hätten wir früher hunderterlei Arten von Hass und Feindschaft gegeneinander getragen, so sind wir doch nun entschlossen, unser Recht ihnen gegenüber zu löschen und uns darum zu bemühen, sie nicht zu kränken, wie es uns der Qur´an, der Glaube, die islamische Brüderlichkeit und unser Wohlverhalten befiehlt und lehrt.« So wandelt denn nun dieses Gefängnis zu einer segensreichen Schule um.

kein Ton