Wort | Zweiundzwanzigtes Wort - Tauhid | 431
(407-461)

Vierter Blitz: Siehe all das, was über dem Ozean des Himmels segelt und bunt über das Antlitz der Erde verstreut ist und beachte all diese verschiedenen Kunstwerke! Du wirst sehen, wie auf ihnen allen ein Münzsiegel der Urewigen Sonne aufgeprägt ist, das keine Fälschung erlaubt. Wir haben bereits ein, zweimal gesehen, wie auf allem, was Leben hat, Sein Stempel und auf dem Leben selbst Sein Siegel erscheint. Auch die Art und Weise, wie Er die Dinge ins Leben ruft, trägt eine solche Münzprägung. Da aber Beispiele dem Verstand die tiefen Bedeutungen näher bringen, wollen auch wir diese Wahrheit an Hand eines Beispieles aufzeigen.

So zeigt sich z.B. bei der Sonne eine solche Münzprägung in ihrem Spiegelbild, in ihrem Widerschein auf allen Planeten und bis hin zu den Wassertropfen, den kleinen Glasstückchen und den schimmernden Schneekristallen, ein leuchtendes Zeichen, wie es der Sonne entspricht. Nimmst du nicht an, dass all diese kleinen Sonnen, die in zahllosen kleinen Dingen sichtbar werden, ein Widerschein und Spiegelbild dieser (einen, großen) Sonne sind, dann musst du aber annehmen, dass in jedem Wassertropfen, in jeder Glasscherbe, die einen Strahl (der Sonne) empfangen hat und in jedem Staubkörnchen, das vom Licht (der Sonne) getroffen wurde, die eigentliche, ursprüngliche Sonne enthalten ist, was jedoch einer ganz außerordentlichen Torheit, einer grenzenlosen Dummheit zu verfallen hieße.

In gleicher Weise findet sich durch die Urewige Sonne in der Art, wie sie die Dinge ins Leben ruft, d.h. ihnen das Leben schenkt, was eine Erscheinungsweise ihrer Strahlenkraft ist, auf allem, was da lebt, ein solches Münzsiegel, dass - selbst wollten wir einmal annehmen, dass alle Ursachen sich miteinander versammeln könnten und jede von ihnen für sich selbst die Freiheit einer eigenen Entscheidung hätte - sie dennoch nicht jenes Münzsiegel imitieren können. Denn jedes einzelne Lebewesen, das ein Wunder der Macht ist, gleicht einem Brennpunkt der Namen Gottes, die die Strahlen der Urewigen Sonne sind. Wenn diese wunderbare, künstlerische Verzierung, diese einzigartige Dichtung der Weisheit, diese Erscheinung des Geheimnis der Einheit (Ahadiyet), wie sie in einem Lebewesen zu betrachten ist, nicht dem Einen und Einzigartigen Herrn (Dhat-i Ahad-i Samed) zugeschrieben wird, dann müsste man annehmen, dass in jedem Lebewesen, selbst in einer Mücke und einer Blume eine grenzenlose Schöpferkraft verborgen ist; und dass in ihnen ein alles umfassendes Wissen und eine absolute Willenskraft (irade), die in der Lage ist, das Weltall zu lenken und zu leiten, zu finden ist, ja sogar müsste man annehmen, dass in ihnen die ewigen (baqi) Attribute dessen, der da notwendiger Weise sein muss (Vadjibu l-Vudjud), vorhanden sind.

kein Ton