Wort | Zweiundzwanzigtes Wort - Tauhid | 434
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Drittes Fenster: Nehmen wir eine handvoll Erde, die nichts ist als ein wenig Staub! Wenn wir nun einen Topf mit diesem Staub füllen, so wird er zur Grundlage für Wachstum und Gedeihen aller Arten blühender und fruchtbringender Pflanzen. Säen wir nun den Samen jeder Sorte blühender und fruchtbringender Pflanzen aller Welt in ihm aus, so bestehen diese Samenkörner aus keinen anderen Elementen als die Spermien der Tiere. Auch die Samenkörner bestehen ähnlich wie die flüssigen Spermien aus Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Wasserstoff, ähneln einander in ihrer Zusammensetzung und unterscheiden sich voneinander nur in ihren Eigenschaften. Nur die Feder (qalem) der göttlichen Vorausbestimmung (qader) überträgt auf sie geistig gesehen ihr Programm. Wir stecken also nun diese Samenkörner der Reihe nach in den Topf. So erwartest du, dass aus jedem Samenkorn eine Pflanze Form und Gestalt annimmt, mit all ihren wunderbaren Bestandteilen, und glaubst daran, als sei dies bereits geschehen.

Wären diese Staubkörner nicht Beamte und dienstbereite Diener eines Herrn, der alle Dinge in all ihren Entwicklungsstadien und -formen kennt und der mächtig ist, allen Seinen Geschöpfen den ihnen entsprechenden Körper samt all ihren Organen zu verleihen und dessen Macht alle Dinge leicht und mühelos unterworfen sind, so müssten sich in jedem Staubkörnchen dieser Erde so viele unsichtbare Fabriken und Druckereien befinden, wie es blühende und fruchtbringende Pflanzen gibt, sodass sie der Ursprung all dieser verschiedenen Pflanzen sein könnten, deren Form und Gestalt so weit voneinander entfernt und voneinander verschieden ist. Oder aber man müsste ihnen ein alle Existenzen umfassendes Wissen und eine Macht verleihen, die alle ihre verschiedenen Formen erschaffen könnte, damit die Erde Ursprung all ihrer Formen sein könnte.

kein Ton