Wort | Zweiundzwanzigtes Wort - Tauhid | 435
(407-461)

Das aber heißt, dass man ebensoviel Götter annehmen müsste, wie es Staubkörnchen in der Erde gibt, wenn es diese Verbindung mit Gott dem Gerechten nicht geben sollte. Dies aber wäre ein Aberglaube, der tausendfach unmöglich ist. Sind sie jedoch Beamte, dann ist dies ganz einfach. Ein Soldat eines mächtigen Königs (Sultan) kann z.B. im Namen dieses Königs (Padischah) und (im Vollzug seiner königlichen) Gewalt ein Volk zur Auswanderung zwingen, zwei Meere miteinander vereinigen und sogar einen König (Schah) gefangen nehmen. In gleicher Weise kann sogar mit dem Befehl des Königs von Ewigkeit zu Ewigkeit eine Mücke Nimrod zu Boden werfen, eine Ameise das Schloss des Pharaos zerstören, vernichten, ein Feigenkorn einen Feigenbaum tragen, (der aus ihm emporwächst).

Überdies gibt es in jedem Staubkörnchen auch noch zwei wahre Zeugen für die Notwendigkeit und Einheit (Vahdet) des Schöpfers. Der erste nimmt trotz seiner völligen Schwäche sehr große und sehr verschiedene Aufgaben wahr, während der andere sich trotz seiner unbelebten Natur der allgemeinen Ordnung entsprechend so verhält, als liebte er die Ordnung und hätte ein umfassendes Bewusstsein. Das aber heißt, dass jedes Stäubchen mit seiner Schwäche für die Notwendige Existenz des Vollkommen-Allmächtigen und in der Beachtung der kosmischen Ordnung für die Einheit Gottes (Vahdet) Zeugnis ablegt.

»So wie für den, der notwendigerweise (Vadjib) da ist und der Einzige (Vahid), für den in jedem Stäubchen mit Sicherheit zwei Zeugen sind, gibt es auch in allem Lebendigen, zwei Wunderzeichen (Ayat) für den, welcher der Einzige (Ahad) und Unabhängige (Samed) ist.«

So findet sich denn in der Tat auf allem, was da lebt das Siegel Seiner Einheit (Ahadiyet) und die Prägung seiner Unabhängigkeit (Samed). Denn ein jedes Lebewesen zeigt gleichsam wie ein Spiegel alle die Namen, deren Manifestationen sich in den meisten Schöpfungen offenbaren.

kein Ton