Wort | Dreiundzwanzigstes Wort - Der Wert des Glaubens | 489
(462-495)

In gleicher Weise, wie ein verwöhntes Kind seinen Wünschen mit Weinen oder Betteln oder einem traurigen Gesicht zum Erfolg verhilft und sich so die Starken unterwirft, so vermöchte es mit tausendfacher Stärke jedoch nicht einen unter tausend Wünschen zu erfüllen. Weil also seine Schwäche und Hilflosigkeit zu Liebe und Fürsorge bewegt, so kann es sich mit seinem kleinen Finger selbst große und starke Leute dienstbar machen. Wollte aber nun ein solches Kind diese Liebe verleugnen und die Fürsorge zurückweisen und in törichtem Stolze sagen: »Ich unterwerfe diese Leute meiner Macht!«, so würde es sicherlich eine Ohrfeige bekommen. In gleicher Weise zieht sich auch der Mensch, der die Barmherzigkeit seines Schöpfers verleugnet und dessen Weisheit verwirft und wie Qarun (Er revoltierte gegen Moses. - A.d.Ü.) undankbar gegenüber der Gabe (Gottes) sagt:

»Ich habe das durch mein eigenes Wissen und meine eigene Macht erhalten.« (Sure 28, 78)

sicherlich selbst auch eine solche »Ohrfeige« zu. Wie wir also gesehen haben, wurden ihm solche Werte wie menschliche Königsherrschaft, persönliches Wachstum und kulturelle Vollkommenheit nicht als sein Verdienst, nicht infolge eines Sieges, nicht durch Kampf gegeben, sondern das alles wurde ihm auf Grund seiner Schwäche unterworfen; ihm wurde auf Grund seiner Hilflosigkeit geholfen; es wurde ihm auf Grund seiner Armut als Wohltat erwiesen, auf Grund seiner Unwissenheit eingegeben, auf Grund seiner Bedürftigkeit als Gastgeschenk verehrt. Und der Grund seiner Königsherrschaft ist nicht Macht und wissenschaftliches Können, es ist vielmehr die Güte und das Erbarmen des Herrn, die Barmherzigkeit und Weisheit Gottes, die ihm alle Dinge dienstbar gemacht hat. Ja, was den Menschen, den solches Ungeziefer wie ein Skorpion ohne Augen oder eine Schlange ohne Beine zu besiegen vermag, sich in die Seide einer kleinen Raupe kleiden und den Honig eines giftigen Insektes essen lässt, ist nicht seine Macht, es ist vielmehr die Unterwerfung des Herrn als Folge menschlicher Schwäche und ein Gastgeschenk der Barmherzigkeit (Gottes).

kein Ton