Wort | Fünfundzwanzigstes Wort | 572
(549-720)

Denn der Qur´an spricht von der Sonne nicht um der Sonne willen, sondern spricht von ihr um dessen willen, der sie erleuchtet. Des Weiteren spricht er nicht von dem Wesen der Sonne, das für den Menschen nicht von Nutzen ist, vielmehr spricht er von der Aufgabe der Sonne, welche für die Wohlgeordnetheit der Kunstwerke des Herrn als Uhrfeder dient und als Mittelpunkt der Ordnung im Schaffen des Herrn, außerdem als das Schiffchen des Webers der Kunstwerke des Herrn, die der urewige Designer mit den Fäden der Nacht und des Tages in die Dinge hinein gestaltet. Noch andere Worte des Qur´an kannst du mit diesen vergleichen. Sie sind zwar scheinbar schlichte, gewöhnliche Worte, dienen aber als Schlüssel zu den Schatzkammern der feinsinnigen Bedeutungen.

Da also nun der Stil des Qur´an wie obenerwähnt erhaben und glänzend, ist manchmal ein Beduine schon ganz bezaubert von einem einzigen Wort. Er wirft sich zur Erde nieder, auch ohne Moslem zu sein. Ein Beduine warf sich sogleich zur Erde nieder, als er das Wort

»Verkündige, was dir befohlen wurde!« (Sure 15, 94)

hörte. Er antwortete denen, die ihn fragten: »Bist du nun ein Muslim geworden?«

»Nein! Ich werfe mich nur vor der unvergleichlichen Schönheit dieser Ayah nieder.«

Vierter Punkt: Es handelt sich um die wunderbare Klarheit (fesahat) in seiner Wortwahl. So wie der Qur´an inhaltlich in seiner Art, etwas darzulegen, außerordentlich beredt ist, so hat er auch in seinem Wortlaut einen außerordentlich glatt fließenden Stil. Ein sicherer Beweis für die Anwesenheit dieses seines flüssigen Stils ist, dass er niemals ermüdend wirkt. Ein klares Zeugnis für die Weisheit, wie sie auch in der Flüssigkeit (in seiner Ausdrucksweise zur Darstellung gelangt), sind die Zeugnisse genialer Gelehrter in der Kunst des schriftlichen und mündlichen Ausdrucks, der Lehre von Vergleich und Metapher.

kein Ton