Wort | Fünfundzwanzigstes Wort | 675
(549-720)

Das bedeutet also, dass die Erklärung des Qur´an nicht auf der begrenzten Kenntnis eines Menschen, besonders auf dem Wissen eines Analphabeten beruhen kann. Vielmehr ist sie das allumfassende Wissen und das Wort des Herrn, der alle Dinge gleichzeitig überschaut und von Ewigkeit zu Ewigkeit in einem einzigen Augenblick aller Wahrheiten Zeuge ist. »Amenna (Wir glauben)«.

Zweiter Strahl: Da wir im »Zwölften Wort« erklärt und mit einem Gleichnis beschrieben und in anderen Worten bewiesen haben, in welchem Grade (westliche) Menschenweisheit, die angetreten ist, um der Weisheit des Qur´an Widerstand zu bieten, der Weisheit des Qur´an gegenüber unterlegen ist, wollen wir ihr hier nur noch einen anderen Aspekt gegenüberstellen und uns des Weiteren mit einem Hinweis begnügen. Es ist dies wie folgt:

Menschliche Philosophie und Weisheit betrachtet diese Welt als ewig. Von dem Wesen und den Eigenschaften der Schöpfung spricht sie ausführlich. Falls sie von der Aufgabe spricht, die alles Sein dem Meister gegenüber hat, fasst sie sich kurz. Im Buch des Kosmos bespricht sie so gut wie nur die Verzierungen und die Buchstaben. Seiner Bedeutung misst sie keinen Wert bei. Was aber den Qur´an betrifft, so betrachtet er die Welt als vergänglich, vorüber fließend, trügerisch, vorbei fahrend, unbeständig und veränderlich. Vom Wesen der Schöpfung, ihren sichtbaren und materiellen Eigenschaften spricht er nur kurz. Er erwähnt aber ausführlich die Aufgaben der Schöpfung, mit denen sie als Diener und Anbeter von ihrem Meister beauftragt wurde, auf welche Art und Weise sie die Namen des Meisters zeigen, und von ihrem Gehorsam, den alles Sein den Befehlen Gottes an die Schöpfung erweist. So wollen wir denn nun den Unterschied zwischen der menschlichen Philosophie und der Weisheit des Qur´an betrachten in Bezug auf das, was sie kurz oder ausführlich behandeln, um zu sehen, welches die reine Wahrheit und die Wirklichkeit selbst ist. So scheint denn die Uhr, die wir am Arm tragen, oberflächlich betrachtet, stillzustehen. Innerlich ist sie aber durch die Anstrengung ihrer Unruhe und der Zahnräder ständig in Bewegung. Desgleichen ist diese Welt eine große Uhr der Macht Gottes und bewegt sich trotz ihrer äußerlichen Ruhe in ständigen Erschütterungen und Umwandlungen, verfällt und vergeht. Da es in dieser Welt den Begriff der Zeit gibt, sind in der Tat die Nacht und der Tag wie ein Zeiger, der die Sekunden dieser großen Uhr anzeigt. Das Jahr spielt die Rolle eines Zeigers, der die Minuten auf dieser Uhr zählt. Was das Jahrhundert betrifft, so gleicht es dem Zeiger, der die Stunden dieser Uhr anzeigt.

kein Ton